Berlin-Stipendium 2021 — Baukunst

Melissa Makele

*1989 in Mannheim (DE)
lebt in Berlin (DE)

Vita

Melissa Makele studierte Architektur und Kunstgeschichte am Karlsruher Institut für Technologie und als Gaststudentin an der HfG Karlsruhe. Nach ihrem Studium war sie unter anderem für Atelier Bow-Wow und Studio Velocity in Japan tätig. Sie ist Redakteurin bei ARCH+ Zeitschrift für Architektur und Urbanismus in Berlin. Ihr derzeitiges Forschungsinteresse liegt im Bereich intersektionale feministische (Raum-)Praxen und deren transformatives Potenzial für Architektur und Gesellschaft.

Residency

Mit Beginn der Covid-19-Pandemie hat der „Care“-Begriff verstärkt Eingang in die öffentliche Debatte gefunden und abermals aufgezeigt, in welchem Ausmaß Care- und Reproduktionsarbeiten konstitutiv für unser aller Überleben sind. Dabei schließt „Care“ oder „Fürsorge“ verschiedene Dimensionen ein – von der Ebene der bis ins Private reichenden Sorge- und Solidarbeziehungen über öffentliche Versorgungsnetze und -dienstleistungen bis hin zu physisch-materiellen Infrastrukturen.

Ausgehend von der dritten Ebene und einem Fokus auf raumbildende Prozesse will sich das Projekt mit der Frage beschäftigen, wie es gelingen kann, neue Vorstellungshorizonte für eine Zukunft zu entwerfen, die entlang einer breit gefassten „Care“-Perspektive auf eine strukturelle Neuordnung unserer Produktions- und „Beziehungsweisen“ (Bini Adamczak) zielt – weg von kapitalistischen, ausbeuterischen Verwertungslogiken hin zu einem Paradigma der Sorgsamkeit im Umgang mit Menschen, Tieren, unserer Umwelt und gesellschaftlichen Einrichtungen.