Mensch-Maschine-Stipendium 2021

Natasha Tontey

Lebt in Yogyakarta (IDN)

www.tontey.org/

Vita

Natasha Tontey ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die zwischen Jakarta und Yogyakarta in Indonesien lebt. In ihrer künstlerischen Praxis erforscht sie vor allem fiktive historische Darstellungen und Mythen rund um „künstlich erzeugte Angst“. Tontey erfasst in ihrer Arbeit die Möglichkeiten anderer Zukünfte, die nicht aus der Perspektive großer und etablierter Institutionen entworfen werden, sondern von den subtilen und persönlichen Kämpfen ausgegrenzter Gruppen und Daseinsformen ausgehen. Ihre Arbeit wurde kürzlich in einer Einzelausstellung Auto Italia, London (2022) gezeigt sowie in Gruppenausstellungen unter anderem auf der Singapore Biennale (2022); Stroom Den Haag (2022); GHOST 2565, Bangkok (2022); Protozone8: Queer Trust, Zürich (2022); Arts Council Korea (ARKO), Seoul (2022); Leeum Museum of Art, Seoul (2022); transmediale, Berlin (2021); Performance Space (2021), Sydney; Other Futures, Amsterdam (2021); Singapore International Film Festival (2021), Kyoto Experiment 2021; Asian Film Archive, Singapur (2021). Im Jahr 2020 erhielt sie den HASH Award des ZKM und der Akademie Schloss Solitude. Aktuell ist sie Stipendiatin des Junge Akademie Human Machine Fellowship an der Akademie der Künste, Berlin (2021–2023).

Residency

Für das Mensch-Maschine-Stipendium werde ich meine Forschung zu altertümlichen Technologien, Heilungspraktiken und zur Philosophie der Maschine in der Minahasa-Kosmologie in Nord Sulawesi, Indonesien, fortsetzen. In der Kultur der Minahasan sind technologische Apparate für rituelle Zwecke und Heilungsprozesse seit Jahrhunderten ein erkenntnistheoretischer Versuch, das Gleichgewicht zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Verwandten aufrechtzuerhalten. Für die Minahasan ist die Technologie ein Pharmakon; sie ist das Gift, aber auch das Heilmittel. Während des Stipendiums plane ich, eine neue Arbeit zu produzieren, die hinterfragt, was Technologie und Mechanisierung für die Gesellschaft der Minahasan in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bedeuten.

Mitglied: Siegfried Zielinski