12.4.2017, 13 Uhr

AGORA ARTES
Wechselspiel aller Künste

Programm-Nacht
29.4.2017, ab 18 Uhr

Hey, Kitty! eine Solo-Tanzperformance von Rima Pipoyan aus Armenien bezieht sich auf Anne Frank, Robel Temesgen zeigt handgeschriebene Another Old News. Eine Original-Zeitung von zeitlos kritischen Nachrichten zu aktuell immer noch gültigen gesellschaftspolitischen Verhältnissen und zwei Bilder in leuchtenden Farben aus seiner Serie Adbar. Sie nehmen Bezug auf Schwebemomente einer Zwischenwelt durch mediativ erweitertes Bewußtsein an bedeutsamen Orten rituell und kommunal zu verhandelnder Angelegenheiten zwischen Tradition und Innovation im Norden von Äthiopien.  Die argentinische Malerin María Korol und die russische Komponistin Elena Rykova finden Under Construction zusammen zu einer Mixed-Media-Skulptur mit Licht, Klang und animierten Bildern/Notationen. Rafael Jové gibt mit den Kottbusser Brückentyposkripten Einblicke in seinen künstlerisch offertieren Service als Stadtschreiber im Dienste der Passanten. Music Boards von Elena Rykova und Martina Schlusnus (deutsche Architektin/ Designerin) sind feinjustiert benagelte Brett-Instrumente, die als transdisziplinäre Innovation, in denen slalomartig angeordnetes symphonisch abgestimmte Stäbe und Bögen zur Lenkung herabfallender Kugeln hörbar komponiert in Schwingung gesetzt werden. In Tensegrity werden filigrane Stab-Gitter-Konstruktionen  von Martina Schlusnus) durch Tanzimprovisation von Rima Pipoyan räumlich zum Fließen gebracht. Die Hörspielmacherin Elena Zieser wird mit einer chorischen, räumlich übersetzten Sprach- und Klang-Collage aus Originaltönen an das für seine zukunftsweisenden Experimente so bedeutende Akademie-Mitglied Hermann Scherchen erinnern. Jason Danino Holt, israelischer Performer und Dramaturg, gibt eine Kostprobe seines neuen Projektes He came to Berlin to Die und thematisiert darin die Wirkmachtvon Einbildungen wie die Poesie des Realen. Von Paulette Penje, Saarland-Stipendiatin sind die Videos Lick-Piece (9) und Schweres Haus, sowie Unter Wasser kann man sich halt nicht so gut freuen zu sehen, die beiden letztgenannten sind eine Gemeinschaftsarbeit mit dem Komponisten Niklas Seidl.  Niklas Seidl präsentiert zudem neue Musikstücke Gichtgriffel und Achterbeene (für Akkordeon und Fußpedale) und bottichkulturen in der Programm-Nacht. Seine fotografischen Arbeit Unglückliches Muster wird zudem während AGORA ARTES zu sehen sein. Von Kaan Koç, einem türkischen Dichter, wird die Performance Pay with a Word zu erleben sein, während Sergey Lebedev, russischer Journalist und Romancier, aus seinem neuen Roman Tram zur Hufelandstraße lesen wird. Dazwischen gibt es Künstler-Gespräche, die, moderiert von Akademie-Mitgliedern, mit den Urhebern Intentionen und Hintergründe oder Zusammenhänge ästhetischer Entscheidungen zu ergründen suchen.


Programm-Nacht

18 Uhr Tanz-Performance: Rima Pipoyan

18.30 Uhr: Jason Danino Holt

18.45 Uhr Begrüßung: Kathrin Röggla, Vizepräsidentin der Akademie der Künste      Einführung: Christian Schneegass, Leiter JUNGE AKADEMIE 19 Uhr Performance: Paulette Penje

19.30 Uhr Künstlergespräche Moderation: Nele Hertling und Hubertus von Amelunxen, Akademie-Mitglieder

20.30 Uhr Performance: Rima Pipoyan

20.45 Uhr Performance: Jason Danino Holt

21.15 Uhr Musik-Performance: Niklas Seidl

21.30 Uhr Künstlergespräche, Moderation: Nele Hertling

22.30 Uhr Lesung und Gespräch: Kaan Koç mit Kathrin Röggla

23 Uhr Lesung und Gespräch: Sergey Lebedev mit Thomas Lehr, Akademie-Mitglied

23.30 Uhr Klassik aus Kuba: Sunlay Almeida Rodriguez

 

Die Performance-Nacht, voller spannender mono- wie auch transdisziplinärer Darbietungen, lebt vom Dialog, von Neugier aufeinander, vom belebenden Wechselspiel aller Künste, das überraschende Perspektiven eröffnet. Prinzipielle Gleichwertigkeit des Einzigartigen und letztlich Unvergleichlichen in möglichst chancengleicher Präsentation aller Künste treibt uns an, aber auch experimentell ermittelter Gewinn für alle Beteiligte – seien es nun zeitbasierte oder auf Dauer angelegte Präsentationen. Dieses Jahr entstand das facettenreiche und dichte Programm erstmals aus einer übersprudelnden Fülle von Ideen und Projekten aus unterschiedlich zusammenfindenden Gruppen kooperierender Stipendiaten aller Künste – und das mit wechselseitig ansteckender Begeisterung, Offenheit, Neugier und Leichtigkeit über nationale, kulturelle und künstlerische Grenzen hinweg.