Villa-Serpentara-Stipendium 2024

Patrizia Bach

*1983, München (DE)

Lebt in Berlin (DE)

www.patriziabach.de

www.tomikoarchiv.de

www.benjamin-passagen.de

Sektion: Bildende Kunst

Vita

Patrizia Bach ist Zeichnerin und lebt und arbeitet in Berlin und zeitweise in Istanbul. Bachs Arbeiten stehen meistens in Bezug zu Texten, ohne diese im herkömmlichen Sinne zu illustrieren. Ihren Zeichnungsstrecken liegen langjährige Recherchen zu Grunde, für die sie auch andere Medien mit einbezieht. Interdisziplinäre Kollaborationen gehören ebenso zu ihrer festen Arbeitspraxis wie das einsame, zurückgezogene Zeichnen. Die Überzeugung, dass die Geschichte in der Gegenwart in allen Dingen inhärent ist und immer im Kampf gegen die unterdrückte Vergangenheit abzulesen ist, hat nicht nur ihren persönlichen Umgang mit Geschichte beeinflusst, sondern auch ihre Arbeit wesentlich geformt.

Residency

Den Aufenthalt in der Villa Serpentara möchte ich zur Recherche für ein Projekt nutzen, für das ich bereits seit 2014 Material in Form von dokumentarischen Video- und Fotoaufnahmen sammle.

Il Ballo della Pupa: der Tanz der Puppe (oder auch Pupazza – Pupa: Puppe/Pazza: die Verrückte) ist eine Tradition vieler Dörfer in den Abruzzen, bei der unterschiedliche Varianten der Tarantella von menschengroßen Puppen aufgeführt werden.

Der Ursprung dieser Tradition ist ungeklärt und ich möchte ihn anhand aller nur auffindbaren Materialien wie etwa Familienfotografien, Archivrecherchen in Museen oder Kirchen und Interviews vor Ort ergründen und in Zeichnungen und Animationsfilmen nacherzählen. Der Fokus wird dabei auf der Verschmelzung der heidnischen und religiösen Verfahren und Bildlichkeiten liegen und in beiden die Darstellung der Frauen in den Mittelpunkt rücken.