Literatur – Mitglieder

Reinhard Baumgart

Schriftsteller (Prosa), Literaturwissenschaftler, Literaturkritiker

Am 7. Juli 1929 in Breslau geboren,
gestorben am 2. Juli 2003.
Von 1992 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.
Von 1993 bis 2003 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Literatur.

Archivbestand

Biographie

Aufgewachsen in Breslau, Königshütte/Oberschlesien und nach 1945 im Allgäu.
1948-1953 Studium der Literaturwissenschaft und Geschichte in München, Glasgow und Freiburg i. Br. (Dr. phil. 1953).
1953/54 deutscher Lektor an der Universität Manchester.
1955-1962 Verlagslektor in München.
Seit 1962 freier Schriftsteller.
Teilnahme an Tagungen der Gruppe 47.
1967 Frankfurter Poetikdozentur.
1969-1975 Theater-, Film- und Literaturkritiker bei der "Süddeutschen Zeitung"; danach wieder freier Schriftsteller.
1987 fester freier Mitarbeiter der "Zeit".
1987/88 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
1990-1997 Professor für deutsche Literaturwissenschaft an der TU Berlin.

Mitglied des P.E.N., des VS/IG Medien, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste e.V., Frankfurt am Main.

Werk

Der Löwengarten. Roman. Olten, Freiburg 1961
Hausmusik - Ein deutsches Familienalbum. Roman. Olten, Freiburg 1962
Das Ironische und die Ironie in den Werken Thomas Manns. München 1964
Literatur für Zeitgenossen. Essays. Frankfurt am Main 1966
Der Dichter und seine Stadt. Das Leben des Granadiners Federico Garcia Lorca. Fernsehfilm. ARD 1966
Panzerkreuzer Potjomkin. Erzählungen. Berlin, Neuwied 1967
Aussichten des Romans oder Hat die Literatur Zukunft? Frankfurter Vorlesungen. Neuwied 1968
Über Uwe Johnson. Hg. und Nachwort. Frankfurt am Main 1970
Die Trostmaschine. Deutsche Schlager und ihre Texte. Fernsehfilm. ARD 1970
Die verdrängte Phantasie. 20 Essays über Kunst und Gesellschaft. Darmstadt, Neuwied 1973
Kleist 77. Fernsehfilm. ARD 1977
Goethes Wahlverwandtschaften. Fernsehbearbeitung. ARD 1978
Wilhelm Meisters Lehrjahre. Fernsehbearbeitung. ARD 1978
Jettchen Geberts Geschichte. Theaterstück nach zwei Romanen von Georg Hermann. UA Berlin 1978
Wahlverwandtschaften. Theaterstück, sehr frei nach Goethe. UA Kassel 1980
Kritik als Beruf. Fernsehfilm. ARD 1981
Wahnfried. Bilder einer Ehe. Filmerzählung. München 1985
Als Wut und Trauer laufen lernten. Deutsche Literatur der fünfziger Jahre. Fernsehfilm. ARD 1986
Glücksgeist und Jammerseele. Über Leben und Schreiben, Vernunft und Literatur. Essays. München 1986
Lesmona. Eine Liebe, eine Ehe. Filmerzählung. München 1987
Sommer in Lesmona. Sechsteilige Fernsehserie. Regie Peter Beauvais. ARD 1987
Wahnfried. Fernsehspiel in 2 Teilen. SWF 1987
Lorca. Beschreibung eines Verlustes. Filmessay. Mit Michael Mrakitsch. Frankfurt am Main 1988
Selbstvergessenheit - Drei Wege zum Werk: Thomas Mann, Bertolt Brecht, Franz Kafka. München 1989
Auferstehung und Tod des Joseph Roth - Drei Ansichten. München 1991
Deutsche Literatur der Gegenwart. Kritiken - Essays - Kommentare 1959-1993. München 1994
Addio - Abschied von der Literatur. Variationen über ein altes Thema. Essay. München 1995
Liebesspuren. Eine Lesereise durch die Weltliteratur. München 2000
Einsam sind alle Brücken. Autoren schreiben über Ingeborg Bachmann. Hg., Vorwort und Beitrag. München, Zürich 2001
Glück und Scherben. Drei lange Geschichten, vier kurze. München 2002
Damals. Ein Leben in Deutschland 1929-2003. München 2003

Auszeichnungen

1985 Sonderpreis des Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen
1987 Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay
1988 Adolf-Grimme-Preis
1991 Friedrich Märker-Preis für Essayisten