Baukunst – Mitglieder

Hubert Hoffmann

Architekt, Stadtplaner

Am 23. März 1904 in Berlin geboren,
gestorben am 25. September 1999 in Graz.
Von 1972 bis 1979 Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Baukunst.
Von 1979 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Baukunst.
Von 1993 bis 1999 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Baukunst.

Archivbestand

Biographie

Sohn eines Architekten. Erste Lebensjahre auf dem Monte Verità bei Ascona.
1918 Landwirtschaftslehre in Ostfriesland.
1920-1925 Besuch der Bauschule, Kunstgewerbeschule und der Technischen Hochschule, Hannover.
1926-1929 Studium am Bauhaus in Dessau bei Josef Albers, Walter Gropius, Ludwig Hilberseimer, Paul Klee, Wassili Kandinsky, László Moholy-Nagy und Hannes Meyer. Diplom.
Anschließend Mitarbeit im Büro von Fred Forbát, Kontakt mit Marcel Breuer und Gustav Hassenpflug.
1931-1932 Arbeit für eine Tischlerei in Berlin, Einrichtung von Lebensmittelläden nach einem Baukastensystem.
1931 Mitgestalter der Proletarischen Bauausstellung, Berlin.
1932/33 Assistent am Bauhaus Dessau, 1932 Umzug mit dem Bauhaus nach Berlin.
1933 Teilnahme an der Tagung der CIAM (Congrès Internationaux d'Architecture Moderne) in Athen.
Ab 1934 regelmäßige Treffen mit Bauhäuslern der oppositionellen Freitagsgruppe.
1934-1936 Assistent von Georg Müller am Institut für Kraftverkehr und Städtebau der Technischen Hochschule Berlin, Zusammenarbeit mit Arthur Korn. Ab 1936 Planungen für die Grenzmark Posen/Westpreußen.
1937-1940 Stadtplaner von Potsdam; Zusammenarbeit u. a. mit Hermann Mattern, Hans Scharoun und Luise Seitz.
1940-1942 Kriegsdienst in Frankreich.
1943-1944 im Auftrag der Wehrmacht tätig in der Landesplanung von Litauen.
Bis 1945 städtebaulicher Sachbearbeiter für den Wiederaufbau deutscher Städte an der Deutschen Akademie für Städtebau. 1945 verfasst mit Roland Rainer die Denkschrift "Die gegliederte und aufgelockerte Stadt".
1945-1948 Stadtplaner von Dessau und Versuch der Wiederbelebung des Bauhauses, 1948 Flucht nach West-Berlin.
1949-1958 selbständiger Architekt in Berlin, teilweise Planungsgemeinschaft mit Walter Rossow und Zusammenarbeit mit Hans Scharoun.
1951-1955 Leiter des Planungs- und Entwurfsamtes beim Senat von Berlin.
1955 Bebauungsplan für das Hansaviertel, Berlin-Tiergarten, (mit Sergius Ruegenberg, Hans Scharoun, Alfred Schinz).
1956 Mitarbeit an Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung Interbau, Hansaviertel, Berlin-Tiergarten (1957).
1958 Wiederbelebung der Architektenvereinigung Der Ring, 1958-1959 deren Sekretär.
1959-1975 Professor und Leiter des Instituts für Städtebau und Landesplanung an der Technischen Hochschule Graz.
1965 Gastlehrer an der Auburn University Alabama, USA. Trifft Gropius, Moholy-Nagy, Albers und Herbert Bayer.
Ab 1975 Selbständiger Architekt in St. Veit bei Graz, auch in Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Schüler Arnold Werner.
Engagiert sich bis zum Tod für den Erhalt des Bauhausgedankens.

1983 Ehrenmitglied des Verbandes griechischer Architekten, 1993 der Akademie der bildenden Künste, Wien, Ehrenmitglied des Deutschen Werkbundes.

Werk

Bauten:
1931 Laubenganghäuser Dessau (Mitarbeit)
1949 Bergarbeitersiedlung Finckenheerd/bei Frankfurt/Oder (mit Fritz Pfeil)
1951-1952 Bundesjugendherberge, Bonn-Venusberg (mit Müller, Rausch, Wewerka)
1955-1957 Interbau Objekt 9, mehrgeschossige Wohnhauszeile, Hansaviertel, Berlin-Tiergarten (mit Wassili Luckhardt im Rahmen der Ausstellung Interbau, 1957)
1964-1969 Institutsbauten der Technischen Hochschule Graz
1966-1972 Gebäudekomplex mit Hochspannungshalle der Elektrotechnischen Institute der Technischen Universität Graz (mit Ignaz Gallowitsch)
1978 Demonstrationssiedlung für verdichteten Flachbau und private Wohnbauten um Graz und in Vorarlberg

Publikationen:
Gerd Hatje, Hubert Hoffmann: Neue deutsche Architektur, Stuttgart 1956
Idee und Realisierung der Stadtplanung, München 1957
Johannes Göderitz, Hubert Hoffmann, Roland Rainer: Die gegliederte und aufgelockerte Stadt, Tübingen 1957
Urbaner Flachbau, Urban Low-Rise Group Housing, Stuttgart 1967
Hubert Hoffmann und seine Lehre, Graz 1979 (Ausst.-Kat.)
Hubert Hoffmann. Alle Architektur ist Raumkunst. Hg. v. Universalmuseum Joanneum, Graz 2015 (Ausst.-Kat.)

Auszeichnungen

1974 Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
1981 und 1984 Geramb-Plakette für Gutes Bauen
1984 Großes Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Graz
1985 Landespreis der Steiermark für Umweltschutz. Josef-Krainer-Preis für Städtebau in der Steiermark