17.4.2007

MARWAN - Malerei und Arbeiten auf Papier. Ausstellung im Schloss Rheinsberg

Ausstellungseröffnung am Sonnabend, dem 21. April, 11.00 Uhr
Kurt Tucholsky Literaturmuseum, Schloss Rheinsberg, 16831 Rheinsberg

Es sprechen:
Peter Böthig, Leiter des Museums und
Robert Kudielka, Direktor der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste
Der Künstler ist anwesend.

Marwan, 1934 in Damaskus geboren, kam 1957 nach Berlin und studierte an der Charlottenburger Kunsthochschule bei Han Trier. 1966 erhielt er den Karl-Hofer-Preis. 1977 bis 2002 lehrte er an der Hochschule der Künste (heute UdK). Seit 1994 ist Marwan Mitglied der Akademie der Künste. Zahlreiche Einzelausstellungen machten sein Werk im In- und Ausland bekannt. Arbeiten befinden sich in vielen nationalen und internationalen Sammlungen.

"Marwan malt seit Jahren Köpfe: Gesichter ohne kenntliche Physiognomie, mit Mündern, Augen und Wangen aus Schichten, Zügen und Knäueln warmer, gesättigter Farben. Doch wenn Marwan Gesichter malt, malt er zugleich die Malerei. Für Marwan ist Malerei eine sichtbare Form der Poesie. Deshalb kommt er mit wenigen Motiven aus, deshalb kann er die Landschaft einer Seele sehen und malen wie ein endloses Bild... Die Metamorphosen des Sichtbaren in Marwans Bildern kommen aus der Empfindung der Nähe. Seit vielen Jahren lebt der syrische Künstler in Berlin und die Nähe zur orientalischen Kultur ist in jedem Bild aufgehoben. Sie ist da und zugleich umformuliert, und so steht er mit allem, was er macht, über den längst abgelegten kulturellen Zuordnungen...
Marwans grafisches Œuvre umfaßt mittlerweile mehrere hundert Blätter. Alle Feinheiten und Wirkungsmöglichkeiten des Tiefdrucks hat Marwan darin ausgespielt. Strich und Fläche, Tiefe und Struktur, Fleckhaftigkeit und Ausdruckswollen werden in ein immer anders gestaltetes Gleichgewicht gebracht. Mal sind die Blätter, die zumeist auch Köpfe zeigen, in Schichten durchgearbeitet, dann wieder scheinbar schnell und skizzenhaft auf die Platte geworfen. Jedes Blatt ist Ergebnis eines aufwendigen Verfahrens. Während Marwan seine Bilder immer wieder übermalt, bis sie die Dichte erreichen, die die übereinanderliegenden Schichten erzeugen, ist der Tiefdruck viel weniger korrigierbar. Marwan druckt seine Radierungen selbst, so kann er deren grafische Komplexität am besten kontrollieren." (Matthias Flügge)

Die Ausstellung der Akademie der Künste zeigt Ausschnitte aus dem umfangreichen Werk des Künstlers.

Ausstellung vom  21. April bis 17. Juni 2007
Di - So 9.30 - 12.30 und 13.00 - 17.00 Uhr
Eintritt € 3,-/2.-

Dienstag,  5.Juni, 19.30 Uhr Lesung mit Angelika von Schwedes und Marwan "Ein Aufleuchten im Körper der Materie" von Adonis und biographischen Texten von und über Marwan

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