12.4.2017

Ulrich Müther – Nachlass des innovativen DDR-Bauingenieurs wird jetzt erschlossen

Ein Kooperationsprojekt der Hochschule Wismar und des Archivs der Akademie der Künste, Berlin

Ulrich Müther (1934-2007) gehört zu den prominentesten Bauingenieuren der DDR. Er wurde insbesondere durch seine effiziente Schalenbauweise bekannt. Müther hat deutschlandweit und international wie z.B. in Polen, der arabischen Welt und auf Kuba markante Gebäude konstruiert. Vor allem in seiner Heimat an der Ostseeküste errichtete der auf Rügen geborenen Ingenieur und Unternehmer eine Reihe spektakulärer Bauten. Zu den populärsten gehören die Restaurants Ostseeperle in Glowe und der Teepott in Rostock-Warnemünde sowie die Seenot-Rettungsstation in Binz. Das Restaurant Ahornblatt im Zentrum Berlins, ebenfalls eines der bekanntesten Bauwerke Müthers, wurde 2000 abgerissen.

Seit Ende 2006 sichert die Hochschule Wismar den Nachlass von Ulrich Müther. Zu den Beständen gehören vor allem originale Architekturpläne, Akten und Fotografien, aber auch Mobiliar und diverse technische Geräte aus dem Büro und Unternehmen Ulrich Müthers. Erwähnenswert ist u. a. ein Robotron-Computer mitsamt Simulations-Software. Dieser wertvolle Bestand wurde bisher durch Studierende und ehrenamtliche Mitarbeiter aufbereitet.

Seit April 2017 wird die systematische Erschließung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert: „Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für Universitäre Sammlungen“. In Zusammenarbeit mit dem Baukunstarchiv der Akademie der Künste, Berlin, das die archivfachliche und konservatorische Beratung übernimmt, wird an der Hochschule Wismar das Müther-Archiv in dem dreijährigen Verbundprojekt „Sonderbauten der DDR-Moderne“ zu einer nachhaltig nutzbaren Forschungs- und Lehreinrichtung ausgebaut. Die Ergebnisse sollen Impulse für weitere Forschungen geben und das kulturelle Bewusstsein für die Nachkriegsmoderne und speziell für die DDR-Moderne sensibilisieren. „Der Grundstein für eine moderne Architektursammlung in Mecklenburg-Vorpommern wurde hiermit gelegt“, so Matthias Ludwig, Projektleiter und Professor an der Hochschule Wismar. Des Weiteren wird die Einbindung des Müther-Archivs in ein internationales Netzwerk zum Thema Schalen- und Sonderbauten angestrebt.

>> Pressefotos auf Anfrage: presse@adk.de, Tel. 030 20057 1514

Für Rückfragen
Akademie der Künste, Dr. Eva-Maria Barkhofen, barkhofen@adk.de, Tel. 030-200571625
Hochschule Wismar, Prof. Matthias Ludwig,  matthias.ludwig@hs-wismar.de, Tel. 03841-753 71 80

Weitere Informationen unter: www.muether-archiv.org