16.9.2019

Merce Cunningham und Yvonne Rainer zum Abschluss
„Was der Körper erinnert. Zur Aktualität des Tanzerbes“ noch bis zum 21. September 2019 am Hanseatenweg

In fünf Tagen endet die Veranstaltungsreihe zur Tanzkunst im 20. Jahrhundert in der Akademie der Künste. Über 21 zeitgenössische Produktionen, Diskurse, ein internationaler Campus für Studierende sowie eine Ausstellung haben sich einen Monat lang mit der künstlerischen Praxis des Tanzerbes auseinandergesetzt.

Eine Publikation erzählt in 100 Fotografien und Orginaltexten das 20. Jahrhundert als Jahrhundert des Tanzes nach. Am Samstag, den 21. September, gastieren zum Abschluss des Projekts Boris Charmatz und Stephen Petronio.

Programmübersicht letzte Tage

17. September
20 Uhr Gerhard Bohner / Helge Letonja / steptext dance project: Zwei Giraffen tanzen Tango
Die Choreografie von Gerhard Bohner entstand 1980 in Bremen und Berlin, die Uraufführung fand in der Akademie der Künste am Hanseatenweg statt. Helge Letonja hat mit seinem internationalen Ensemble von steptext dance project Bremen einen offenen Dialog zwischen historischer Materialforschung und zeitgenössischer Choreografie entwickelt, dessen erster Teil zu Gerhard Bohner an diesem Abend gezeigt wird.

21 Uhr Gerhard Bohner / Theater Bielefeld: Angst und Geometrie
„Eigentlich entsteht Theater nur auf einem Schnittpunkt von Angst und Geometrie.“ Dieses Zitat von Heiner Müller war Ausgangspunkt für die letzte Gruppenchoreografie des bereits durch seine Aids-Erkrankung gezeichneten Bohner. Die mit dem Prager Kammerballett 1990 im Hebbel Theater uraufgeführte Choreografie thematisiert die Möglichkeit, rituelle und zeitgenössische Formensprachen zusammenzuführen. Angst und Geometrie ist eine Art Vermächtnis, das Bohner für die Zukunft des Tanzes weitergeben wollte.

19. September
20 Uhr Aleida & Jan Assmann: Erinnerung, Körper und Kanon
Vortrag & Gespräch
Kein anderes wissenschaftliches Werk hat sich so systematisch und nachhaltig mit dem Thema der Erinnerungskultur auseinandergesetzt wie das von Aleida und Jan Assmann. Während Aleida Assmann nach den Einschreibungen von Erinnerung in den Körper fragt, thematisiert Jan Assmann die Problematik von Kanon-Findungen.

20. September
19 Uhr Boris Charmatz & Dimitri Chamblas: À bras-le-corps
Das Duett der französischen Tänzer Boris Charmatz und Dimitri Chamblas wurde 1993 entwickelt und gilt bis heute als ein Schlüsselwerk des zeitgenössischen Tanzes. Darin lassen beide Tänzer die klassische Tanzsprache hinter sich und folgen ihrem eigenen Weg des zeitgenössischen Tanzes.

20 Uhr Stephen Petronio Company – Bloodlines: Merce Cunningham, Steve Paxton, Rudy Perez, Yvonne Rainer
Mit der Reihe Bloodlines würdigt Stephen Petronio postmoderne amerikanische Choreografinnen und Choreografen, die ihn während seiner Karriere als Tanzschaffender inspiriert haben. Auch um diese Traditionen zu bewahren, präsentiert die Stephen Petronio Company seit 2015 Werke von Künstlerinnen und Künstlern wie Merce Cunningham, Trisha Brown, Lucinda Childs, Anna Halprin, Steve Paxton und Yvonne Rainer, die alle sehr individuelle Tanzsprachen mit großer künstlerischer Wirkung geschaffen haben.

21. September
17 Uhr Was der Körper erinnert Abschlussdiskussion
Der zeitgenössische Tanz und die Kulturpolitik. Was braucht der Tanz für die Zukunft?

19 Uhr Boris Charmatz & Dimitri Chamblas: À bras-le-corps

20 Uhr Stephen Petronio Company – Bloodlines: Merce Cunningham, Steve Paxton, Rudy Perez, Yvonne Rainer

Eine Veranstaltungsreihe der Akademie der Künste, Berlin.
In Kooperation mit DIEHL + RITTER und der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und dem Institut Français. In Zusammenarbeit mit Tanz im August und dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Der Campus wird gefördert im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres – SHARING HERITAGE.

Ausstellungsdaten
„Das Jahrhundert des Tanzes“ Ausstellung im Rahmen von
„Was der Körper erinnert. Zur Aktualität des Tanzerbes“
bis 21.9.2019, täglich 15 – 22 Uhr
Eintritt € 8/5, bis 18 Jahre und dienstags Eintritt frei
Führungen: So 15 Uhr. Führungen mit Kuratorinnen/Kuratoren: Mo – Sa 16 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Tel. 030 20057-2000, info@adk.de
Weitere Informationen unter www.adk.de/tanzerbe

Pressefotos und -karten unter presse@adk.de, Tel. 030 20057-1514

Pressekontakt im Auftrag der Akademie der Künste: ARTEFAKT Kulturkonzepte,
Damaris Schmitz und Stefan Hirtz, Tel. 030 440 10 686, mail@artefakt-berlin.de