20.4.2020

11. Berliner Hörspielfestival der freien Szene findet online statt. Vom 21. bis 24. Mai werden alle Wettbewerbsstücke live gestreamt, Hörerinnen und Hörer können online ihr Voting abgeben

Trotz Corona-Krise findet das 11. Berliner Hörspielfestival (BHF) wie geplant vom 21. bis 24. Mai statt. Was 2008 als Treffen und Wettbewerb der freien, vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie auch von Hörverlagen unabhängigen Hörspielszene im Strandbad Weißensee begann und in den vergangenen Jahren im Theaterdiscounter abgehalten wurde, sollte in diesem Jahr erstmals in der Akademie der Künste präsentiert werden. Jetzt wird das Festival aus aktuellem Anlass ins Netz verlagert. Live und in Echtzeit werden sämtliche nominierten Hörspiele über die YouTube-Kanäle des BHF und der Akademie der Künste gestreamt, die Hörerinnen und Hörer können online ihr Voting abgeben und anschließend noch eine Woche einzelne Beiträge nachhören. Für jedes Hörstück schafft Josef Maria Schäfers ein eigenes Visual.

An den vier Tagen des Festivals moderieren u. a. die Schauspielerin Britta Steffenhagen (radioeins Radio Show) und der vielfach ausgezeichnete Hörspielmacher Robert Schoen (Entgrenzgänger) live die Wettbewerbe und führen nach jedem Stück via Stream Gespräche mit den Autorinnen und Autoren. Die Preisverleihungen, basierend auf den Online-Votings der Hörerinnen und Hörer, finden ebenfalls live im Netz statt. Das bereits geplante Rahmenprogramm mit performativen und installativen Formaten, Werkstatt-Gesprächen sowie einem ortsbezogenen Audio-Walk soll im Herbst in der Akademie der Künste am Hanseatenweg nachgeholt werden.

Mit insgesamt 151 Einreichungen (mehr als 50 Stunden Spielzeit), aus denen 35 für die vier Wettbewerbe um die „brennenden Mikros" ausgewählt wurden, verzeichnet das BHF einen neuen Rekord. Alle Gattungen der akustischen Künste sind vertreten: erzählerische wie dokumentarische ebenso wie klangkünstlerische und sprachexperimentelle Formen. Da das Festival der freien Szene die ganze Bandbreite des akustisch Möglichen abbilden will, werden die Stücke nicht nach Gattungen, sondern einfach nach ihrer Länge gruppiert. Auch der erstmals ausgeschriebene Wettbewerb The Burning Mic für nicht-deutschsprachige Hörstücke ist mit 30 Einreichungen aus aller Welt erfolgreich gestartet.

Hinzu kommt der fünfte Wettbewerb Der MikroFlitzer für schnell (quick'n'dirty) produzierte Hörstücke, die drei Bedingungen erfüllen müssen: Sie dürfen maximal 60 Sekunden lang sein und müssen einen vorgegebenen Satz und ein Geräusch enthalten, beides wird mit der Ausschreibung am 29. April 2020 bekannt gegeben. Einsendeschluss ist Sonntag, der 10. Mai um Mitternacht.

Die Wettbewerbskategorien im Überblick:
/ Der MikroFlitzer für Stücke bis 1 Minute (mit vorgegebenem Satz und Geräusch)
/ Das glühende Knopfmikro für Stücke bis 5 Minuten
// Das kurze brennende Mikro für Stücke bis 20 Minuten
/// Das lange brennende Mikro für Stücke bis 60 Minuten
\\\ The Burning Mic für nicht-deutschsprachige Stücke von 1 bis 60 Minuten

Der Preis für Das lange brennende Mikro wird von einer vierköpfigen Fachjury vergeben, die aus dem Hörspielkritiker Jochen Meißner vom BHF, der Schweizer Künstlerin und Radiomacherin Annette Schmucki (vom Duo „Blablabor"), dem Hörspielregisseur Oliver Sturm – beide Akademie-Mitglieder – sowie der Vorjahresgewinnerin Anja Penner (Wasserspuren) besteht. Alle anderen Preise sind Publikumspreise, die an den Festivalabenden per Online-Voting ermittelt werden. Sämtliche Preise sind mit wertvollem Audio-Equipment dotiert.

Unter den Wettbewerbsbeiträgern sind u. a. die deutsch-polnische Künstlerin Mariola Brillowska, das personifizierte Off-Hörspiel Tom Heithoff, der Deutschlandfunk-Dekonstrukteur Carsten Schneider sowie die Theater-Performance-Gruppe „Improbable Players" aus den USA.

Die geplanten Live-(Ur-)Aufführungen mit dem Liquid Penguin Ensemble (Lake Vostok), Natascha Gangl und Rdeča Raketa (Wendy Pferd Tod Mexiko), Armin Chodzinski (Freiheit II) und den Lokalmatadoren Berner & Schültge (Die Phantome des Türquälers) werden im Herbst nachgeholt. Dann sind auch die Installation Der Absprung von Akademie-Mitglied Paul Plamper und der Audio-Walk AliceD – Time Tea von Bruno Pilz zu erleben.

Das Berliner Hörspielfestival findet in Kooperation mit der Akademie der Künste statt und wird mit Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert.

Veranstaltungsdaten
11. Berliner Hörspielfestival (BHF)
21. – 24. Mai 2020, 18 – 23 Uhr
Ab dem 17. April werden auf dem YouTube- und Facebook-Kanal des BHF täglich neue Trailer der nominierten Wettbewerbsstücke veröffentlicht.
Weitere Informationen: www.berliner-hoerspielfestival.de (Relaunch am 24.4.) www.adk.de

Pressekontakt im Auftrag der Akademie der Künste:
Elena Zieser, elena.zieser@berliner-hoerspielfestival.de