13.4.2005

Architektur der Erinnerung

Podiumsdiskussion zum Abschluß der Vortragsreihe "Architektur der Erinnerung"

Dienstag, 19.04.2005, 20 Uhr, Eintritt frei
Akademie der Künste, Ausstellungssaal 2
Pariser Platz 4, 10117 Berlin

Teilnehmer: Gabi Dolff-Bonekämper, Jochen Gerz, Günter Morsch, Hans-Erhard Haverkampf
Moderation: Robert Kudielka und Günter Nagel

Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Akademie der Künste, insbesondere die Sektionen Baukunst und Bildende Kunst, laden ein zur abschließenden Podiumsdiskussion der Vortragsreihe „Architektur der Erinnerung“:
Im Nachhinein stellt sich heraus, daß diese Reihe mit insgesamt acht Veranstaltungen zeitlich nicht besser hätte geplant sein können. Dafür sprechen zahlreiche Medienberichte zur aktuellen Gestaltung von Mahnmalen etwa in Israel, Polen oder Berlin und zur allgemeinen Problematik des Erinnerns individueller oder kollektiver Art. Ausgelöst werden diese Debatten entweder durch zeitgenössische Kunst, d.h. eine eher symbolische Ästhetik, nationales Pathos bzw. einen eher konzeptuell ausgerichteten universal ansprechenden Minimalismus. Inwieweit wird dabei auch das Wort und das dokumentarische Bildmaterial als ergänzende historisch erklärende Zusatzinformationen notwendig? Lassen sich Strategien für bestimmte Adressaten ausmachen (Opfer, Täter und nachwachsende Generationen)? Gibt es zwischen allen international gezeigten, vor allem osteuropäischen Erinnerungsstätten Gemeinsamkeiten oder besondere Unterschiede jenseits der jeweiligen nationalen Traditionen der Erinnerung? Stehen moderne künstlerische bzw. bauliche Konzepte der Erinnerung bei authentischen Orten in der Gefahr, die historischen Spuren zu überformen oder sogar zu zerstören? Wird aus verschiedenen Gründen eher eine dauerhaft signifikante oder eine prozessual sich verändernde Form des Erinnerns angeregt? Wie werden korrigierende oder vertiefend wissenschaftliche Erkenntnisse bzw. neue gesellschaftliche Umgangsweisen des Gedenkens in der Gestaltung auch vom Konzept her integriert?

Das Podium wird versuchen, resümierend grundsätzlichere Fragestellungen dieser Vortragsreihe und Aspekte, die weiterführende Debatten anregen, herauszuarbeiten. Kurz vor dem 60. Jahrestag des Kriegsendes und vor der Fertigstellung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas hoffen die Veranstalter somit einen eigenen spannenden Beitrag zu einem sehr aktuellen Thema zu leisten.

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