18.5.2016

Heinrich-Mann-Preis 2016 an Gunnar Decker
Preisverleihung am Freitag, 20. Mai

Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin, Beginn 19 Uhr, Eintritt frei

Begrüßung: Kathrin Röggla, Vizepräsidentin der Akademie der Künste   
Laudatio: Friedrich Dieckmann  
Dankesrede: Gunnar Decker
Lesung: Magda Decker

Am kommenden Freitag erhält der Berliner Autor, Film- und Theaterkritiker Gunnar Decker den diesjährigen Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste. Der mit 8.000 € dotierte Preis für Essayistik wird am 20. Mai 2016 im Akademie-Gebäude am Pariser Platz verliehen. Nach der Begrüßung durch die Vizepräsidentin Kathrin Röggla hält Friedrich Dieckmann die Laudatio. Im Anschluss an die Dankesrede des Preisträgers folgt eine Lesung von Magda Decker, Schauspielerin und Tochter des Preisträgers, aus Texten Heinrich Manns.

Die Jury, bestehend aus Friedrich Dieckmann, Sebastian Kleinschmidt und Adam Zagajewski, der Preisträger des Jahres 2015, begründete ihre Entscheidung u.a. folgendermaßen: „Gunnar Decker führt eine literarische Doppelexistenz; auf der einen Seite spürt er mit Gründlichkeit und Verve den Problemen, Zuspitzungen, Antagonismen des Aktualen nach, besonders auf dem Feld des Theaters als Kunst- wie als Lebensform, die heute beide von innen und außen bedroht sind. Auf der andern Seite ergründet er das 20. Jahrhundert als Biograph signifikanter Autoren, von Hermann Hesse und Gottfried Benn, Georg Heym und Georg Trakl bis zu dem 1922 geborenen Franz Fühmann. (…) Biographik als Verstehenskunst, getragen von dem grenzenlosen Interesse am Phänomen des Schöpferischen in der Komplikation seiner Voraussetzungen und Antriebe – mit dieser Haltung nimmt Gunnar Decker eine herausgehobene Stellung in der biographischen Literatur der Gegenwart ein.“

Gunnar Decker wurde 1965 in Kühlungsborn geboren und wuchs in Bad Doberan auf. Er studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Philosophie und promovierte dort 1994 mit einer Arbeit über „Protestantische Mystik in der Unparteiischen Kirchen- und Ketzerhistorie bei Gottfried Arnold“. Seit 1995 arbeitet er als freiberuflicher Film- und Theaterkritiker, seit 1997 als Buchautor und seit 2008 als Redakteur der Zeitschrift Theater der Zeit. Er lebt in Berlin.

Veröffentlichungen u.a.: Rilkes Frauen oder Die Erfindung der Liebe (2004), Gottfried Benn. Genie und Barbar (2006), Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns (2009), Vincent  van Gogh. Pilgerreise zur Sonne (2009), Georg Heym. ‚Ich, ein zerrissenes Meer‘ (2011), Hesse. Der Wanderer und sein Schatten (2012), Georg Trakl (2014), 1965. Der kurze Sommer der DDR (2015).

Preisträger der letzten Jahre: Adam Zagajewski (2015), Robert Schindel (2014), Robert Menasse (2013)

Vgl. Pressemeldung vom 5. Februar 2016