21.8.2018

Unorthodox denken
Akademie-Dialog mit Deborah Feldman, Peter Lilienthal und Jeanine Meerapfel

Dienstag, 4. September, 20 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
>> Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 20057-1514

In ihrer Reihe Akademie-Dialog spricht Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel mit der Autorin Deborah Feldman und dem Filmregisseur Peter Lilienthal über deren persönliche Beziehung zur jüdischen Religion und Tradition sowie die damit verbundenen Zwänge und Möglichkeiten. Wie werden diese erlebt und was heißt es, heute jüdisch in Deutschland zu sein?

Deborah Feldman (geb. 1986 in New York) wuchs in der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg, New York, auf. Ihre Muttersprache ist Jiddisch. Sie studierte am Sarah Lawrence College Literatur. In deutscher Übersetzung erschienen ihre autobiographischen Erzählungen Unorthodox (2016) und Überbitten (2017). Deborah Feldman lebt in Berlin.

Peter Lilienthal (geb. 1929 in Berlin) emigrierte 1939 als Kind mit seiner Mutter nach Uruguay. Er studierte an der Universität Montevideo Kunstgeschichte und Musik und ab 1956 an der Hochschule der Künste in Berlin. Als Filmregisseur und Drehbuchautor realisierte er u.a. David (1979), Dear Mr. Wonderful (1982) und Camilo – Der lange Weg zum Ungehorsam (2007). Peter Lilienthal, seit 1984 Mitglied der Akademie der Künste, ist Gründungsmitglied der Sektion Film- und Medienkunst, deren Direktor er 12 Jahre lang war.

Jeanine Meerapfel (geb. 1943 in Buenos Aires) arbeitete in Argentinien als Journalistin, bevor sie von 1964-1968 am Institut für Filmgestaltung der Ulmer Hochschule für Gestaltung studierte. Zu den bekanntesten Filmen der Filmregisseurin und Drehbuchautorin zählen u.a. Im Land meiner Eltern (1981), La Amiga (1988) und Der deutsche Freund (2012). 2015 wurde sie zur Präsidentin der Akademie der Künste gewählt und im Mai dieses Jahres in ihrem Amt bestätigt.

Auf dieses sehr persönliche Gespräch folgen im Herbst Akademie-Veranstaltungen, die sich mit historischen wie gegenwärtigen Formen des Antisemitismus in Deutschland beschäftigen. Das 11. Akademie-Gespräch am 16. Oktober um 20 Uhr stellt die Frage: „Antisemitismus in Deutschland – immer noch, immer wieder?"; am 9. November findet eine Veranstaltung zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938 statt, in deren Rahmen Fotografien aus Michael Ruetz' neuem Buch Pogrom 1938. Das Gesicht in der Menge vorgestellt werden, und Wolfgang Benz einen Vortrag hält. Am 10. November soll anhand Rüdiger Suchslands Film Hitlers Hollywood (2017) diskutiert werden, ob die Beschäftigung mit nationalsozialistischer Propaganda uns auch heutige Wirkungsmechanismen von politischer Beeinflussung bewusster machen kann. Mit diesen Veranstaltungen aufklärerischen Anspruchs reagiert die Akademie der Künste auf das erneute Vordringen antisemitischer und xenophober Haltungen in die gesellschaftliche Mitte Deutschlands, das in Anbetracht unserer demokratischen Errungenschaften mehr als unverständlich scheint und zur Gegenwehr ermahnt.

Veranstaltungsdaten
Unorthodox denken
Akademie-Dialog mit Deborah Feldman, Peter Lilienthal und Jeanine Meerapfel
Dienstag, 4. September, 20 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
In deutscher Sprache
Eintritt € 6/4
Kartenreservierung: (030) 200 57-1000 oder ticket@adk.de 
Kartenkauf im Webshop unter www.adk.de/tickets