31.8.2021

Akademie der Künste trauert um Siegfried Matthus (1934–2021)

Am 27. August 2021 starb der Komponist Siegfried Matthus in Stolzenhagen bei Berlin im Alter von 87 Jahren. Er war seit 1969 Mitglied der Akademie der Künste und von 1972 bis 1990 Sekretär der Sektion Musik (AdK Ost). Die Akademie der Künste betreut sein Archiv.
Siegfried Matthus war einer der bekanntesten und international meistgespielten deutschen Komponisten der Gegenwart. Zu seinem Werk zählen 14 Opern, über 60 Orchesterwerke sowie zahlreiche Kammermusikwerke und Vokalkompositionen, Ballettszenen und Filmmusiken. Von 1990 bis 2014 leitete er die „Kammeroper Schloss Rheinsberg“, ein von ihm gegründetes Internationales Opernfestival für Nachwuchssänger.
Geboren am 13. April 1934 in Mallenuppen (ehem. Ostpreußen), studierte Matthus an der Berliner Musikhochschule bei Rudolf Wagner-Régeny und Hanns Eisler. 1964 holte Walter Felsenstein ihn als Komponist und Dramaturg an die Komische Oper Berlin, wo er mit Götz Friedrich, Harry Kupfer, Kurt Masur, Rolf Reuter und Joachim Herz zusammenarbeitete. Mit seiner Oper Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke wurde 1985 die Dresdner Semperoper wiedereröffnet. Seine Werke kamen zur Aufführung in beiden Teilen Deutschlands, in Europa, USA, Russland und Japan. Er sah sich selbst als „deutschen Komponisten, der in der DDR wohnt.“

Manos Tsangaris, Direktor der Sektion Musik, würdigt Siegfried Matthus:
„In seiner einzigartigen Engführung des kompositorischen Werks, dramaturgischen Denkens und kuratorischer Tätigkeit war Siegfried Matthus singulär und ein Glücksfall für das deutsche und internationale Musikleben.“

Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.

Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste