28.3.2006

Information zum Baugeschehen am Pariser Platz

Die Eröffnung des Neubaus der Akademie der Künste am Pariser Platz (21. Mai 2005) war der erfolgreiche, aber noch nicht endgültige Abschluß eines komplizierten, langjährigen Planungs- und Bauprozesses. Bauherr war von Beginn an das Land Berlin.
An einem internen Wettbewerb zum Wiederaufbau des historischen Akademiegebäudes hatten sich 19 Architekten, die Mitglieder der Akademie der Künste sind, beteiligt. Im Mai 1994 entschieden sich die Gutachter-Jury und das Plenum der Mitgliederversammlung der Akademie für den Entwurf von Günter Behnisch und Manfred Sabattke mit Werner Durth.
Wegen eines Streits um die Fassadengestaltung, die nicht der Gestaltsatzung für den Pariser Platz entsprach, wurde eine bereits positiv beschiedene Bauvoranfrage zurückgezogen, was die Entwurfsphase über Jahre ausdehnte. Weitere Planungsverzögerungen ergaben sich aus dem Verkauf des zur Behrenstraße gelegenen Grundstücksteils durch das Land Berlin an andere Nutzer.
Grundsteinlegung war im Mai 2000, im April 2002 fand das Richtfest statt.
2003 wurden die Baumaßnahmen zeitweilig stillgelegt, die Senatsbauverwaltung kündigte dem Generalauftragnehmer und übernahm selbst das Bauprojekt.
Da die Baustelle über Monate nicht gesichert wurde, traten schwere Wasserschäden auf, die unter anderem dazu führten, daß die Wände der Ausstellungshallen für eine voraussichtlich mehrere Jahre dauernde Trocknung Vorsatzwände erhalten mußten. In den Magazinräumen in den untersten Kelleretagen bildete sich nach dem Konkurs des Generalübernehmers, durch den die Bautätigkeit zum Erliegen kam, im Sommer 2003 wegen stehenden Wassers und mangelndem Luftaustausch Schimmel an den Wänden. Im Laufe des Jahres 2004 konnte dieser Schimmel mitsamt den entstandenen Sporen vollkommen beseitigt werden. Weitere Kontrollmessungen im Lauf des Jahres 2005 bestätigten die erfolgreiche Schimmelsanierung.

Unabhängig hiervon musste die Akademie nach Übernahme des Gebäudes im Februar 2005 feststellen, dass die installierten Klimaanlagen die vorgegebenen, erforderlichen Klimawerte weder in den Ausstellungssälen, noch im Ausstellungsraum „Archiv-Kabinett“, noch in den Archivmagazinen erreichten.  Hierauf leitete das Land Berlin ein Beweissicherungsverfahren ein, dessen Ergebnisse voraussichtlich erst im Sommer 2006 vorliegen werden.
Die Planung von Ausstellungen mit konservatorisch empfindlichen Objekten am Pariser Platz und der Zeitpunkt des Umzugs von Archiv- und Bibliotheksbeständen (damit auch der Beginn der Nutzung des Lesesaals im 1. Geschoß) ist vom Abschluß und von den Ergebnissen dieses Beweissicherungsverfahrens abhängig.

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