
Stipendiatin der Sektion Film- und Medienkunst 2007
Jens Becker, ehemals Stipendiat bei Wim Wenders, Professor für Drehbuch und Dramaturgie an der HFF Konrad Wolf
1975 in Ost-Berlin geboren und aufgewachsen
Ausbildung
1994 Abitur
1994 - 1996 verschiedene Praktika beim Fernsehen
1996 - 1999 Ausbildung/Abschluss als Film- und Videoeditorin
seit 1999 freie Cutterin für Film- und Fernsehproduktionen
seit 2000 Studium an der Filmhochschule HFF Konrad Wolf
SS 2004 Teilnahme am Regieworkshop des Regisseurs Fred Kelemen an der Kulturakademie in Riga/Lettland; es entsteht ihr erster Dokumentarfilm MOSKATCHKA.
WS 05/SS 06 Dreharbeiten LES ENFANTS DE PARADA (Diplomfilm) in
Bukarest / Rumänien
1993 - 1998 Studienreisen durch Israel, Marokko, Syrien, Ägypten
1999 längerer Aufenthalt in den baltischen Staaten
2000 Trimester an der Universität Havanna/Cuba (Spanisch)
Filme
2002 Videoinstallation auf vier Leinwänden bei Clea Waite, Video (5 min); HFF D
2004/05 MOSKATCHKA, Dokumentarfilm, Video (90 min), D/LV
2005-07 LES ENFANTS DE PARADA, Dokumentarfilm, Video
Preise
MOSKATCHKA
- Lobende Erwähnung, Visions du Reel; Nyon/Schweiz 2005
- Spezialpreis Dokumentarfilm, Golden Apricot, Yerevan/Armenien 2005
- Best Ethnographic, Anthropological Film, Festival dei Popoli ; Firenze/Italien 2005
LES ENFANTS DE PARADA
- Recherchestipendium von Kontext – Eon 2005
- Präsidentenpreis der Filmhochschule „Konrad Wolf“ 2005
- Filmförderpreis für Koproduktionen von Nachwuchsfilmemachern aus Deutschland und Ländern Ost- und Südosteuropas von der Robert Bosch Stiftung 2006
Dokumentarfilmprojekt
LES ENFANTS DE PARADA (AT)
Wenn ich eine Kamera hätte…
„Wenn ich eine Kamera hätte, würde ich etwas sehr Schönes filmen: Ich würde filmen, wie
ich nach Hause zu meinen Eltern gehe. Und ich würde mein Pferd filmen. Mein Pferd kann 2000 kg Melonen tragen“, sagt der elfjährige Mustafa.
Mustafa ist Straßenkind in Bukarest. Ich gab Mustafa, sowie weiteren Straßenkindern, die im Zirkus PARADA zu Artisten ausgebildet werden, eine Mini DV Kamera. Mit dieser filmten sie als meine Co – Autoren ihre ganz eigene Sicht auf ihr Leben für einen gemeinsamen Dokumentarfilm.
Die Dreharbeiten sind jetzt abgeschlossen und knapp hundert Stunden Material liegen auf meinem Schneidetisch. Hundert Stunden, in denen fröhliche, traurige, beklemmende und komische Momente stecken, die in ihrer Intensität unter die Haut gehen. Das Konzept, den Straßenkindern eine Kamera zu geben, ist offensichtlich aufgegangen. Nicht nur, dass sie alle mit Begeisterung mitgearbeitet haben - das Material, das dabei entstanden ist, beeindruckt in seiner Kraft, seiner Phantasie, Schlichtheit und Poesie.
Annett Schütze
© Fotograf ist der lettische Kameramann des Projektes Aleksandrs Grebnevs.