25.1.2011

Akademie der Künste vergibt den Großen Kunstpreis Berlin 2011 an Claire Denis

Preisverleihung am 18. März in der Akademie der Künste

Die französische Filmregisseurin und Drehbuchautorin Claire Denis erhält den Großen Kunstpreis Berlin 2011. Die Akademie der Künste vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Preis jährlich und im Turnus ihrer Sektionen im Auftrag des Landes Berlin. In diesem Jahr entschied sich die Jury der Sektion Film- und Medienkunst für Claire Denis, deren Filme mit Kraft und Eleganz und jenseits erzählerischer Standards von der Grenze zwischen Eigenem und Fremdem in einer postkolonialen Welt erzählen. Preisträger der letzten Jahre waren Thomas Langhoff (2010), Emine Sevgi Özdamar (2009) und Helmut Lachenmann (2008).

Zudem werden sechs Kunstpreise Berlin in Höhe von jeweils 5.000 Euro vergeben. Die Preisträger 2011 sind Philip Loersch (Bildende Kunst), Anne-Julchen Bernhardt & Jörg Leeser (Baukunst), Alan Hilario (Musik), Nora Bossong (Literatur), Moritz Grove (Darstellende Kunst), Maria Speth (Film- und Medienkunst).

Der "Kunstpreis Berlin – Jubiläumsstiftung 1848/1948" wurde in Erinnerung an die März-Revolution von 1848 vom Berliner Magistrat/Senat gestiftet. 2011 firmieren die mit dem Kunstpreis Berlin verbundenen Auszeichnungen erstmals als "Großer Kunstpreis Berlin" und "Kunstpreis Berlin" in sechs Kunstgebieten. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit wird gemeinsam mit dem Akademie-Präsidenten Klaus Staeck am 18. März die Preise vergeben. Damit wird der besonderen Verbindung der Akademie zum Land Berlin Ausdruck verliehen, die auch nach dem Wechsel der Akademie in die Trägerschaft des Bundes weiter besteht. Die Preisverleihung findet in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, statt.

Claire Denis, geboren 1948 in Paris, wuchs als Tochter eines Kolonialbeamten in verschiedenen afrikanischen Ländern auf. Nach ihrem Studium an der Filmhochschule IDHEC in Paris arbeitete sie als Regieassistentin bei renommierten Regisseuren, darunter Wim Wenders, Jim Jarmusch und Jacques Rivette, dem sie viele Jahre später einen eigenen Film widmete. Sie selbst führte erstmalig Regie bei dem Spielfilm "Chocolat" (1987/88), für den sie wie in den meisten ihrer Filme auch das Drehbuch schrieb. Ihr Werk umfasst bis heute über zwanzig Spielfilme und Dokumentarfilme. Claire Denis arbeitet eng mit dem Drehbuchautor Jean-Pol Fargeau und der Kamerafrau Agnès Godard zusammen. Der Spielfilm "Nénette et Boni" erhielt 1996 in Locarno den Goldenen Leoparden, "Beau Travail" wurde 1999 in Montreal mit dem Louve d’Or ausgezeichnet. Ihr letzter Film "White Material" mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle wurde 2009 bei den Filmfestspielen in Venedig uraufgeführt. Claire Denis ist Professorin an der European Graduate School in Saas-Fee, Schweiz, und an der La fémis, Paris.

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