Literatur – Mitglieder

Hans Mayer

Pseudonym: Martin Seiler

Schriftsteller, Literaturwissenschaftler

Am 19. März 1907 in Köln geboren,
gestorben am 19. Mai 2001.
Von 1964 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.
1990 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Literatur und Sprachpflege.
Von 1990 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Literatur und Sprachpflege.
Von 1993 bis 2001 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Literatur.
Von 1971 bis 1977 Direktor der Sektion Literatur der Akademie der Künste, Berlin (West).

Biographie

Sohn einer bürgerlichen jüdischen Familie. Seine Eltern wurden im KZ Auschwitz ermordet. Früher Einfluss der Schriften von Karl Marx und Georg Lukács.
Studium der Rechts- und Staatswissenschaft, Geschichte und Musik in Köln, Bonn und Berlin, 1930 Promotion zum Dr. jur.
Mitglied der SPD, Mitarbeiter der Zeitschrift Der Rote Kämpfer.
1931 Gründungsmitglied der SAPD, Ausschluss wegen Sympathie zur KPD-Opposition. Mitglied der KPD-O bis 1935.
1933 Berufsverbot als Jude und Marxist. Flucht nach Frankreich.
1934 Übersiedelung nach Genf. Arbeit als Sozialforscher für Hans Kelsen und Max Horkheimer.
1937-1939 Mitglied des von Georges Bataille, Michel Leiris und Roger Caillois gegründeten Collège de Sociologie.
1945 Rückkehr nach Deutschland. Ernennung zum Kulturredakteur der Deutschen Nachrichten-Agentur DENA durch die US-amerikanische Verwaltung, später zum politischen Chefredakteur von Radio Frankfurt.
1948 mit Stephan Hermlin Übersiedlung in die Sowjetische Besatzungszone.
1947 Rede auf dem Ersten Deutschen Schriftstellerkongress in Berlin.
Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig.
Gast bei den Tagungen der Gruppe 47.
1963 nach Verlagsbesuch in Tübingen Übersiedlung in die BRD.
1964-1967 mit Marcel Reich-Ranicki Moderator der Rundfunk- und Fernsehsendung Das literarische Kaffeehaus.
1965-1973 Professor für deutsche Literatur an der TH Hannover.
1986/87 Frankfurter Poetik-Vorlesungen

Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Künste, Dresden

Werk

Georg Büchner und seine Zeit. Wiesbaden 1946
Karl Marx und das Elend des Geistes. Studien zur neuen deutschen Ideologie. Meisenheim 1948
Deutsche Literaturkritik. Hg. 1954-1976
Richard Wagner in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Hamburg 1959
Von Lessing bis Thomas Mann. Wandlungen der bürgerlichen Literatur in Deutschland. Pfullingen 1959
Zur deutschen Literatur der Zeit. Reinbek 1967
Das Geschehen und das Schweigen. Aspekte der Literatur. Frankfurt am Main 1969
Der Repräsentant und der Märtyrer. Konstellationen der Literatur. Frankfurt am Main 1971
Außenseiter. Frankfurt am Main 1975
Ein Deutscher auf Widerruf. Frankfurt am Main 1982
Widersprüche einer europäischen Literatur. Aachen 1984
Versuch über Hans Henny Jahnn. Aachen 1984
Das unglückliche Bewusstsein. Zur deutschen Literaturgeschichte von Lessing bis Heine. Frankfurt am Main 1986
Gelebte Literatur. Frankfurter Vorlesungen. Frankfurt am Main 1987
Der Turm von Babel. Frankfurt am Main 1991
Wendezeiten. Über Deutsche und Deutschland. Frankfurt am Main 1993
Der Widerruf. Über Deutsche und Juden. Frankfurt am Main 1994
Zeitgenossen: Erinnerung und Deutung. Frankfurt am Main 1998
Gelebte Musik. Erinnerungen. Frankfurt am Main 1999
Erinnerungen an Willy Brandt. Frankfurt am Main 2001
Briefe 1948-1963. Hg. Und kommentiert von Mark Lehmstedt. Leipzig 2006

Auszeichnungen

1955 Nationalpreis für Wissenschaft und Kunst der DDR
1966 Literaturpreis des Verbandes deutscher Kritiker
1969 Ehrendoktor der Universität Brüssel
1972 Ehrendoktor der Universität Wisconsin
1980 Literaturpreis der Stadt Köln
1988 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
1988 Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Hamburg
1988 Ernst-Bloch-Preis
1991 Österreichisches Ehrenzeichen des Landes Wien
1992 Ehrensenator der Universität Leipzig
1993 Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres, Frankreich
1995 Heinrich-Mann-Preis
1998 Wilhelm-Pitz-Preis der DAG