Musik – Mitglieder

Otto Neitzel

Komponist, Musikjournalist

Am 6. Juli 1852 in Falkenburg geboren,
gestorben am 10. März 1920 in Köln.
Von 1919 bis 1920 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, Sektion für Musik.

Biographie

Sohn eines Lehrers.
Erregte als Achtjähriger Aufsehen als Pianist in Konzerten.
1865 in Berlin Klavierunterricht an der Neuen Akademie der Tonkunst bei Theodor Kullak und Richard Wüerst sowie Schüler von Friedrich Kiel.
Ausbildung finanziert vom Zigarrenfabrikanten und Mäzen Bernhard Loeser.
1873-1875 Schüler von Franz Liszt.
1875 Dissertationsschrift "Die ästhetische Grenze der Programmmusik".
Anschließend Tourneen als Pianist mit Pauline Lucca und dem Geiger Pablo de Sarasate.
1878 Direktor des Musikvereins in Straßburg.
1879-1881 Musikdirektor am Straßburger Stadttheater und Lehrer am Straßburger Konservatorium.
Durch Empfehlung von Direktor Max Erdmannsdörfer Lehrer am Kaiserlichen Moskauer Konservatorium.
1885 Berufung als Lehrer an das Kölner Konservatorium.
1887 Übernahme des Musikreferates der Kölnischen Zeitung, Musikkritiker.
1890 Bei Rudolf Ibach & Sohn am Neumarkt in Köln Aufnahme von Auszügen aus dem 2. Klavierkonzert von Chopin auf dem Edison Phonographen.
Im Winter 1906/07 Einladung zu Konzerten in die USA, darunter auch zu Klaviervorträgen mit Erläuterungen, sogenannten "lecture recitals". In Boston und Philadelphia Auftritt mit Beethovens G-Dur-Konzert unter Karl Muck. 1909 Dirigat der 9. Sinfonie und der Chorphantasien von Beethoven, in Vertretung von Muck.
Um 1910 Aufnahme der Davidsbündler Tänze von Robert Schumann mit dem Welter-Flügel auf Lochstreifenrollen aus Papier.
Kontakt u. a. mit Richard Wagner und Richard Strauss.

Werk

Orchesterwerk:
Das Leben ein Traum, Fantasie für Violine und Orchester, op. 33

Vokalwerke:
Musiques pour piano et chant, op. 4, 5, 11, 25-27, 33, 36, 43
Vaterland, Ode für Chor, Orchester und Orgel

Opern:
1887 Angela
1888 Dido
1889 Der alte Dessauer
1904 Die Barbarina
1905 Walhall in Not. (Musikalisches Satyrspiel)
1916 Der Richter von Kaschau

Publikationen:
Der Führer durch die Oper des Theaters der Gegenwart, Text, Musik und Scene erläuternd, 3 Bände, (Band 2: Richard Wagners Opern), Leipzig 1890-1893
Beethovens Symphonien - nach ihrem Stimmengehalt erläutert (mit zahlreichen Notenbeispielen), Köln 1891
Einführung in Hauseggers Zinnober, Köln 1898
Camille Saint-Saëns, Berlin 1899
Musikästhetische Betrachtungen (mit L. Riemann), Leipzig 1907
Aus meiner Musikantenmappe - Ernstes und Heiteres, Berlin 1914