Bildende Kunst – Mitglieder

Philipp Friedrich von Hetsch

Maler

Am 10. September 1758 in Stuttgart geboren,
gestorben am 31. Dezember 1839.
Von 1801 bis 1839 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, Sektion für die Bildenden Künste.

Biographie

von Hetsch, Philipp Friedrich, Maler, wurde am 10. September 1758 zu Stuttgart geboren. (Nach dem Allg. Künstlerlexikon von H. W. Singer ist von Hetsch am 10. September 1758 in Urach bei Stuttgart geboren und am 31. Dezember 1839 in Stuttgart gestorben.) Sein Vater (...) wollte ihn sich zu seinem Geschäfte ausbilden, der Knabe aber floh, kaum zehn Jahre alt nach der Solitude zum Herzoge Carl Eugen, der sich seine annahm ihn dihn, seinem Wunsche gemäß, in die dortige hohe Schule unter die Zöglinge der Malerei aufnehmen ließ, wo er sich als Schüler N. Guibals und Harpers im Figuren= und Landschaftszeichnen bildete und mehrere Preise erhielt. Im Jahre 1781 machte er mit herzoglicher Unterstützung eine Studienreise nach Paris, wo Vien und Josef Vernet seine Lehrer waren, und wurde nach seiner Rückkehr würtembergischer Hofmaler. Um seine Ausbildung zu vollenden unternahm er gleichfalls auf herzogliche Kosten im Jahre 1785 eine Studienreise nach Italien, studirte mit Heidloff und Scheffauer, welche ebenfalls Pensionaire des Herzogs Carl Eugen waren, bis 1787 in Rom und erwarb sich das Diplom als Ehrenmitglied der Akademie in Bologna. - Nach seiner Rückkehr 1787 wurde er Professor (...). Schon im Jahre 1795 unternahm er seine 2. Romreise, ward 1800 herzoglicher Galleriedirektor und im folgenden Jahre, gelegentlich seines Sommeraufenthalts in Berlin, wo er das Gemälde Paris und Helena malte, das die Akademie für 300 rt. erwarb, (und wurde) ordentliches Mitglied der dortigen Akademie der Künste u. mechanischen Wissenschaften. Im Jahre 1808 erhielt er das Ritterkreuz des Civilverdienstordens. Im Jahre 1809 ging er zum 2. Male nach Paris, und später besuchte er auch Leipzig, Dresden, wiederholentlich Berlin u. s. w. Er starb hoch geehrt am 31. December 1839 in Stuttgart. Hetsch, welcher zu den namhafteren Künstlern der classicistischen Zeit gerechnet wird, behandelte zumeist heroische, der Mythologie wie Geschichte entlehnte, später auch christliche Stoffe. Von seinen historischen Bildern, an denen eine einfache, aber wohl gelungene Composition, edler Styl, glückliche Motive, ein freundliches, klares und lebhaftes Colorit und eine präzise, sichere Ausführung gerühmt wird, sind zu nennen: der blinde Oedipus von seinen Töchtern begleitet; Brutus und Portia; Odin am Hollenthor; die Himmelfahrt Christi in der Schloßkirche zu Stuttgart befindlich: Auch in der Landschaft und im Portrait hat er Anerkennenswertes geschaffen, giebt hiervon namentlich das Genrebild "König Friedrich mit siner Suite vor dem Lustschloß Monrepos" Zeugnis. Die meisten Werke Hetsch's befinden sich im königlichen Residenzschlosse zu Stuttgart (...) Die Zahl seiner Schüler ist eine bedeutende. Zu den besseren gehört Ferdinand August Hartmann (geb. 1774, + 1842). (Sein Nekrolog: S. Kunstblatt 1839 no 48.)
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)