7.12.2016, 16 Uhr

Analoge Findbücher aus dem Literaturarchiv online zugänglich

Alte und neue Findbücher aus dem Lesesaal am Robert-Koch-Platz

Das Archiv der Akademie der Künste hat die Findbücher zu 33 Autorennachlässen digitalisiert und ins Netz gestellt. Damit ist ein wesentlich komfortablerer  Zugang zu jenen Findhilfsmitteln möglich, die vor Einführung der computergestützten Verzeichnung in den Jahren zwischen 1950 und 1996 entstanden sind. Bisher nur im Lesesaal recherchierbar, können Archivnutzerinnen und -nutzer nunmehr von jedem beliebigen Ort in insgesamt 57 Findbüchern (zu manchen Beständen gibt es mehrbändige Findbücher) mit mehr als 21.000 Verzeichnungseinheiten stöbern und nach Informationen suchen. Darunter sind die häufig nachgefragten Archive von Ingeborg Drewitz, Alfred Kurella, Bodo Uhse, Erich Weinert,  Günther Weisenborn,  Friedrich Wolf oder Arnold Zweig, dessen digitalisiertes Findbuch beispielsweise in der Archivdatenbank der Akademie der Künste zu finden ist. Auch in den Redaktionsunterlagen der Akademie-Zeitschrift Sinn und Form kann für die Jahre 1948 bis 1961 jetzt online recherchiert werden.

Insgesamt wurden 7.137 Seiten eingescannt und mittels automatischer Texterkennung für eine Volltextsuche aufbereitet. Die Erkennungsquote liegt je nach Qualität der Vorlage durchschnittlich bei über 90 Prozent – in vielen Fällen sogar bei nahezu 99 Prozent. Die pdf-Dokumente, die nun heruntergeladen werden können, haben einen Umfang von 13 bis 835 Seiten. Ein Sucheinstieg ist sowohl systematisch über die Bestandsgliederung oder das Register möglich als auch durch eine Volltextsuche im gesamten Digitalisat.

Nach dem erfolgreichen online-Start der ständig wachsenden Archivdatenbank im Dezember 2015 bezieht das Akademie-Archiv nun auch verstärkt jene älteren Bestände in die Online-Präsentation ein, die bisher nur analog erschlossen wurden. Die komplette Überführung dieser Verzeichnungsinformationen aus Findbüchern oder Karteien in einzelne Datensätze der Datenbank, die sogenannte Retrokonversion, stellt nicht nur unser Archiv in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen. Mit der Digitalisierung der ersten Findbücher ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan. Und der Aufwand lohnt sich: Durch die Sichtbarkeit im Internet erlangen neben den zahlreichen Neuerwerbungen auch jene Nachlässe und Namen, die vielleicht vergessen scheinen, wieder neue Aufmerksamkeit von Forscherinnen und Forschern aus dem In- und Ausland.

Alphabetische Liste der digitalisierten Findbücher zu Autorennachlässen und Archiven aus institutioneller Überlieferung:

Martin Andersen-Nexø, Charon-Kreis, Curt Corrinth, Walter Dehmel, Ingeborg Drewitz, Karl Grünberg, Theo Harych, Peter Kast, Edith Klatt, Alfred Kurella (Archiv und Sammlung), Berta Lask, Auguste Lazar, Hans Marchwitza, Lu Märten, Peter Nell, Hans José Rehfisch, Max Schröder, René Schwachhofer, Sinn und Form, Ludwig Strauss, Ludwig Turek, Bodo Uhse, Martha Weber, Alex Wedding, Erich Weinert, Günther Weisenborn, Franz Carl Weiskopf, Leo Weismantel, Erich Wendt, Paul Wiegler, Friedrich Wolf, Otto zur Linde, Arnold Zweig.