6.3.2019

Wo kommen wir hin
Akademie der Künste am Hanseatenweg wird zur Bühne künstlerischer Forschung
Konzept: Kathrin Röggla, Karin Sander, Manos Tsangaris

21. März bis 2. Juni 2019, Hanseatenweg

Komponieren, Schreiben, Konzipieren, die Gestaltung von Raum und Bühne, die Befragung des Individuums und des Sozialen, Partizipation: die Strategien künstlerischen Handelns definieren sich innerhalb und außerhalb der Institutionen immer neu. Diese verschiedenen Ansätze exemplarisch sichtbar zu machen, ihnen in einer experimentellen Versuchsanordnung Raum zu geben, das ist die Ausgangssituation von „Wo kommen wir hin".

Der Komponist Manos Tsangaris arbeitet mit dem Begriff der „szenischen Anthropologie": Der Mensch, der zuhört oder zuschaut, bildet die Mitte seiner komponierten Inszenierungen. winzig und der Elefant ist ein raumgreifendes Stationentheater, das in musikalischen Miniaturen die Akademie zur Bühne macht (18. – 30. Mai).

Die Schriftstellerin Kathrin Röggla fragt zusammen mit den bildenden Künstlern Mark Lammert und Eran Schaerf nach Kommunikationskrisen, in der privaten wie öffentlichen Kommunikation, in der zunehmend Begriffe wie Dramaturgie oder Narrativ eine Rolle spielen. Ihr Beitrag Der Elefant im Raum steht dabei als Metapher für ein kommunikatives Unvermögen, eine Ästhetik des Unsichtbaren (18. Mai – 2. Juni).

Das Utopische steht im Zentrum des Projekts Telling Art and Futures – Die Dialektik des Utopischen der Konzeptkünstlerin Karin Sander. Gemeinsam mit dem Soziologen Harald Welzer werden Befragungen vorgestellt und inszeniert. Im wissenschaftlichen Rahmen sind es face-to-face Antworten von Jugendlichen, die ihre positiven Zukunftsvorstellungen formulieren. Im künstlerischen Kontext sind es individuelle Erinnerungen an Schüsselerlebnisse mit der Kunst, über die die Mitglieder aller Sektionen der Akademie der Künste berichten. Beide Ansätze stoßen sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit vor (28. April – 2. Juni).

Die Filmemacherin und Präsidentin der Akademie der Künste, Jeanine Meerapfel, und der Musiker und Komponist Floros Floridis setzen sich in ihrem audiovisuellen Essay aus Film, Tanz, Text und Musik Moving Sand / Topos damit auseinander, wie Künstliche Intelligenz den Alltag des Menschen kolonisiert (29. – 31. Mai).

In einer losen Reihe von 16 Einzelveranstaltungen beginnen bereits am 21. März programmatische Konstellationen zwischen Künstlerinnen und Künstlern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Veranstaltungsübersicht bis 16. Mai
(wenn nicht anders vermerkt, Veranstaltungsbeginn um 19 Uhr)

21.3. Free International Drumming III Konzert mit Robyn Schulkowsky (Perkussion) und Manos Tsangaris (Perkussion), anschließend Gespräch mit Beteiligten an „Wo kommen wir hin"
24.3., 12 Uhr: Wie politisch ist unser Werkzeugkasten? Gespräch und Musik mit Helmut Lachenmann (Klavier), Manos Tsangaris (Perkussion), Jörn Peter Hiekel
29.3. Topien des Jetzt Gespräch und Performance mit Koffi Kôkô (Tanz), Stefan Kraus und Manos Tsangaris
6.4., 11 – 22 Uhr: „Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen." Film an der HfG Ulm Filme und Gespräche u.a. mit Günther Hörmann, Reinhard Kahn, Alexander Kluge, Edgar Reitz und Jeanine Meerapfel
12.4. ...und immerzu Gespräch und Musik mit Mark Andre, Adele Bitter (Cello) und Manos Tsangaris
13.4. Erste Liebe – Musikalische Lesespeisung zu Becketts 113. Geburtstag Lesung mit musikalischer Begleitung mit Leopold von Verschuer und Bo Wiget (Cello)
14.4. Der Mensch in der Mitte Gespräch mit Gemina Picht, Dieter Mersch und Manos Tsangaris
25.4. Geschäftsführersitzung Hörspiel und Gespräch mit Kathrin Röggla, Oliver Sturm und weiteren Gästen
28.4. Karin Sander: Telling Art and Futures – Die Dialektik des Utopischen Ausstellungseröffnung mit Karin Sander, Christoph Mayer CHM., Magali Mohr, Gemina Picht u.a. anschließend: Music For Future Images Konzert mit Annika Larsson, Yutaka Makino, Augustin Maurs, Angela Bulloch, Berlin Bass Ensemble, zusammengestellt von Augustin Maurs
1.5. In der Zukunft wird nicht gearbeitet Vortrag von Harald Welzer
2.5. „Zwei Mann, ein Hut, ein Knopf" Performative Lesung mit Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
3.5. Positive Zukunftsbilder: Mission Impossible? Gespräch mit Magali Mohr und Gemina Picht
8.5., 18 Uhr: The Heart´s Voice Stimmworkshop mit A.L. Kennendy und Ros Steen, anschließend Gespräch mit Kathrin Röggla
15.5. Die ständige Verschiebung nach rechts – Über die Faschisierung der öffentlichen Sprache Gespräch mit Ulrich Peltzer, Kathrin Röggla, Georg Seeßlen und Gerhild Steinbuch
16.5. Moving Sand / Topos Öffentliche Probe mit Jutta Hell und Dieter Baumann (Tanzcompagnie Rubato), Floros Floridis (Klarinetten), Elena Kakaliagkou (Horn) und Jeanine Meerapfel

Wo kommen wir hin
Ein künstlerisches Forschungslabor der Akademie der Künste
in Kooperation mit dem Kolumba Kunstmuseum des Erzbistums Köln
21. März bis 2. Juni 2019
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
www.wokommenwirhin.de