29.2.2008

Erklärung des Präsidenten der Akademie der Künste zur Schließung einer Ausstellung der dänischen Künstlergruppe „Surrend“ in Berlin

Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste,  hat wegen der aktuellen Schließung der Ausstellung satirisch-politischer Karikaturen und Plakate einer dänischen Künstlergruppe in der Berliner „Galerie Nord“ die konsequente Verteidigung der Meinungs- und Kunstfreiheit angemahnt.
„Diese durch die deutsche Verfassung geschützten höchsten Rechtsgüter in der Demokratie gilt es zu verteidigen. Sie sind in einem langen zivilisatorischen Prozess mühsam errungen worden und es wäre unerträglich, wenn es Leuten, die eine andere Rechtsauffassung haben, gelänge, ihre Meinung mit Gewalt durchzusetzen. Meine Solidarität gilt allen Künstlern und in den Medien Tätigen, deren Arbeit durch gewalttätige Andersdenkende bedroht wird. Wer sich wirklich verletzt fühlt und seine Position zur Geltung bringen will, dem stehen in Deutschland Gerichte offen. Wer mit Selbstjustiz droht, stellt sich außerhalb unserer Rechtsordnung und damit unserer Gesellschaft, weil er die Normen des Zusammenlebens verletzt.
Die Akademie der Künste geht davon aus, dass der Rechtsstaat in der Lage ist, den Veranstaltungsort zu schützen und eine Wiedereröffnung der vollständigen Ausstellung in allernächster Zeit wieder möglich sein wird.“

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