30.5.2008

Kunst und Revolte. Das künstlerische Erbe von '68

Monat Juni startet mit umfangreichem Veranstaltungsprogramm

Lesungen, Gespräche, Filmvorführungen, Video-Theater-Performances u.a. mit

Volker Braun, Jutta Brückner, Tanja Dückers, Jan Faktor, Günter Grass,  Florian Havemann, Ivan Nagel, Emine Sevgi Özdamar, Ulrich Peltzer, Peter Sellars, Peter Schneider, Uwe Timm, Anne Tismer, Christa Wolf, Raul Zelik, Siegfried Zielinski

Die erfolgreich im April gestartete Programmreihe „Kunst und Revolte“, die bisher schon 10 000 Besucher in die Ausstellungen und Veranstaltungen sowohl an den Pariser Platz als auch Hanseatenweg führte, setzt in der ersten Juni-Hälfte die Akzente auf Literatur und gesellschaftspolitische Themen. Die Frage nach dem künstlerischen Erbe von '68 bildet auch hier die inhaltliche Klammer.

Um Prag und Berlin, um die Zusammenhänge zwischen den Zäsuren von 1968 bis 1989 geht es am 30. Mai in einem Themenabend: Unter dem Titel CROSSING 68/89 bündeln sich Vorträge, Podiumsdiskussionen und ein umfassendes künstlerisches Programm. Eröffnet wird die Veranstaltung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

Am 31. Mai/1. Juni findet ein Mikro-Festival des Weltkinos mit Peter Sellars statt. Der weltweit tätige Theater- und Opernregisseur ist bekannt für neue Sichtweisen in der Umsetzung klassischer Werke durch die Einbeziehung aktueller sozialer und politischer Themen. So hat er in seinen Arbeiten Impulse von '68 aufgegriffenen und in eine globale Welt übersetzt. Aus dem von ihm konzipierten Festival „New Crowned Hope“ zeigt die Akademie sechs Filme von Regisseuren u.a. aus dem Tschad, Thailand, Südafrika und Indonesien. Peter Sellars wird am Sonntag zu einem Podium über „Kunst & Kino, Aufbegehren & Utopie“ in der Akademie erwartet, an dem auch Ivan Nagel teilnehmen wird.

Am 3. Juni findet die Premiere der Video-Theater-Performance mit Anne Tismer von Jutta Brückner statt, weitere Termine 4. – 7. Juni. Zum wiederholten Male wird dann für mehrere Tage die BlackBox im Akademie-Gebäude am Pariser Platz bespielt. Brückner bringt in ihrer neuesten Arbeit unter dem Titel „Bräute des Nichts“ Magda Goebbels und Ulrike Meinhof in einen fiktiven Dialog und geht dabei dem Phänomen des weiblichen Fanatismus sowohl im Nationalsozialismus als auch in der RAF nach.

16 namhafte Schriftstellerinnen und Schriftsteller, darunter die Akademie-Mitglieder Günter Grass, Christa Wolf, Volker Braun, Uwe Timm und Friedrich Dieckmann konnten für die Literaturnacht zu '68 am 6. Juni gewonnen werden. Texte aus der Zeit der Revolte werden gelesen, eine generationenübergreifende Podiumsdiskussion behandelt das Politische in der Literatur damals und heute. Auch um das Thema 1968 in der DDR wird es in der Literaturnacht gehen.

Im „Kunst und Revolte“–Schwerpunkt ist auch weiterhin die umfassende Retrospektive mit Fotografien von Michael Ruetz zu sehen. In der Ausstellung „Dokumente zur Zeit“ gibt das Archiv der Akademie seit dieser Woche Einblicke in die Umbruchsituation 1968 in der DDR.


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