6.3.2006

Die Akademie der Künste steht zu ihrem Rohbau am Pariser Platz

Der im Mai 2005 eröffnete Neubau der Akademie der Künste am Pariser Platz bedarf dringend der Fertigstellung. Erst dann wird ein gültiges Urteil darüber zu fällen sein, welche Funktionen das Haus erfüllen kann und welche Veranstaltungen (wie geplant!) auch weiterhin im traditionsreichen Akademiegebäude am Hanseatenweg stattfinden werden. Die Akademie der Künste hatte nie die Absicht, das Haus am Hanseatenweg zu verlassen; es wird in gleichem Umfang wie vor der Eröffnung des Neubaus bespielt,  weshalb die Empfehlung einer „Rückkehr zum Hanseatenweg“ (Berliner „Tagesspiegel“ vom 4.März 2006) gegenstandslos ist.
Peter Raue berücksichtigt in seiner Polemik „Adieu Pariser Platz“ nicht, dass der Neubau erst zu rund 50 % nutzbar ist, da Lesesaal, Magazinräume in vier Kelleretagen und die Black Box als Veranstaltungsraum noch nicht zur Verfügung stehen und die Klimatisierung der Ausstellungssäle weitere Messungen und voraussichtlich auch einen aufwändigen Umbau erforderlich macht.
Das Gebäude am Pariser Platz kann erst, wenn seine volle Arbeitsfähigkeit gewährleistet ist, wenn große Teile der Archivbestände, darunter die Kunstsammlung und die Bibliothek, umgezogen sind, einer sachlichen Bewertung seiner multifunktionalen Nutzbarkeit unterzogen werden. Mit Veranstaltungen wie der „Langen Beuys-Nacht“ im Januar sowie Lesungen, Konzerten und Symposien zum Projekt „Raum – Orte der Kunst“ im Herbst des Vorjahres wurde eine mehrere Ebenen des Hauses umfassende Bespielung umfangreich erprobt. Dabei ergab sich, dass der Plenarsaal durch eine multifunktionale Nutzung der Ausstellungshallen ergänzt werden muß, um mehr Besuchern die Möglichkeit zu geben, an Veranstaltungen teilzunehmen. Außerdem kommt es darauf an, spezielle Veranstaltungsformen zu entwickeln, die der Spezifik dieses „Offenen Hauses“ entsprechen.
Die Mitarbeiter und Mitglieder der Akademie sind zuversichtlich, dass die Schwierigkeiten der Probephase zu überwinden sind, wenn die noch nicht nutzbaren Räume endlich ihrer Bestimmung übergeben werden können und die technischen Probleme der Klimatisierung gelöst sind.

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