11.1.2019

Neuer Programmschwerpunkt „Wo kommen wir hin“
Ein künstlerisches Forschungslabor der Akademie der Künste

Konzept: Kathrin Röggla, Karin Sander und Manos Tsangaris
12. Januar 2019: Free International Drumming II am Pariser Platz,
22. März bis 2. Juni 2019 am Hanseatenweg

Wie steht es um das Widerstandspotenzial der Künste im politischen Raum? Wohin entwickeln sich die Künste und die Gesellschaft heute? Diesen Fragen widmet sich die Akademie der Künste in einem neuen Programmschwerpunkt bis Juni 2019. Die Werkzeugkästen künstlerischer Produktion werden konfrontiert und reflektiert. Schreiben, Komponieren, Konzipieren, Schauspielern, Inszenieren: Akademie-Mitglieder und Gäste überdenken die Formen ihres künstlerischen Handelns und befragen diese auf ihre Grenzen hin.

Die Akteurinnen und Akteure von „Wo kommen wir hin" machen handwerkliche Grundlagen künstlerischer Arbeit zum Ausgangspunkt, um ästhetische Denkräume zu eröffnen. Der Komponist Manos Tsangaris, Direktor der Sektion Musik der Akademie der Künste, arbeitet mit dem Begriff der „szenischen Anthropologie": Der Mensch, der zuhört, zuschaut oder mitdiskutiert, steht im Zentrum der Komposition, der Inszenierung oder der Installation. Was bedeutet dieser Ansatz für die künstlerische Produktion und ihre Mittel?

Die Schriftstellerin Kathrin Röggla, Vizepräsidentin der Akademie der Künste, fragt nach Kommunikationskrisen, in der privaten wie öffentlichen Kommunikation, in der zunehmend Begriffe wie Dramaturgie, Narrativ oder Continuity eine Rolle spielen. Wo lassen sich die Risse in scheinbar funktionierender Kommunikation heute zeigen und was ist ihr Verhältnis zur Politik?

Wohin entwickeln sich die Künste?
Die bildende Künstlerin Karin Sander, Mitglied der Akademie der Künste, wird Zukunftsvorstellungen als Produktivkräfte zusammentragen und die Räume der Akademie der Künste solitär bespielen. Zusammen mit dem Soziologen und Gründer von FUTURZWEI, Harald Welzer möchte sie die Frage nach Zukunftsbildern stellen und dabei diejenigen zu Wort kommen lassen, die die zukünftigen Menschen in unserer Gesellschaft sein werden.
Die Filmemacherin Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste, und der Musiker Floros Floridis setzen sich in ihrer Mixed Media Performance aus Film, Tanz, Text und Musik Moving Sand – Topos damit auseinander, wie Künstliche Intelligenz den Alltag des Menschen kolonisiert.

Mit den Akademie-Mitgliedern Marc Andre, Doris Dörrie, Hanna Hartmann, Jens Harzer, A.L. Kennedy, Alexander Kluge, Helmut Lachenmann, Mark Lammert, Kathrin Röggla, Karin Sander, Eran Schaerf, Oliver Sturm, Manos Tsangaris, Valery Tscheplanowa, Angela Winkler und Hanns Zischler sowie den Gästen Floros Floridis, Harald Welzer und Malte Ubenauf.

Bereits am 12. Januar 2019 öffnet sich mit „Free International Drumming II" das künstlerische Forschungslabor „Wo kommen wir hin" für die aktuelle koreanische Musikszene. Dabei durchdringen sich die klassische höfische Musik, die Ritualformen des koreanischen Schamanismus in Musik und Performance mit Jazz und Komposition. Im Austausch zwischen dem Ensemble DoodulSori und Peter Ehwald & Ensemble ~su, INklang und den Akademie-Mitgliedern Karin Sander und Manos Tsangaris entsteht ein offener Dialog zeitgenössischer Formensprachen.

Ab 22. März 2019 verwandelt „Wo kommen wir hin" das Akademie-Gebäude am Hanseatenweg in eine ‚Arbeitsakademie', die erste Zwischenergebnisse in einer Reihe von Veranstaltungen und Gesprächen präsentiert. Vom 18. Mai bis 2. Juni mündet das Programm dann in eine 14-tägige Veranstaltungsphase, in der das gesamte Gebäude bespielt wird.

Veranstaltungsdaten
Free International Drumming II
12. Januar 2019, 20 Uhr, Eintritt € 9/6
Ensemble DoodulSori und Peter Ehwald & Ensemble ~su, INklang
Gespräch: Manos Tsangaris und Karin Sander
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin

„Wo kommen wir hin"
Ein künstlerisches Forschungslabor der Akademie der Künste
in Kooperation mit dem Kolumba Kunstmuseum des Erzbistums Köln
22. März bis 2. Juni 2019
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Weitere Informationen folgen in Kürze, erster Programmüberblick hier