22.11.2019

Autonomie des Geistes. Ein Abend für György Konrád
Archivpräsentation in der Akademie der Künste
Montag, 25. November, Pariser Platz

Begrüßung: Prof. Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste
Grußwort: Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien
Anschließend Gespräch mit György Dalos, Matthias Flügge und Prof. Karl Schlögel, moderiert von Dr. Hans Gerhard Hannesen
Lesung mit Peter Simonischek
Am Klavier: Matan Porat

Die Akademie der Künste würdigt ihren ehemaligen Präsidenten György Konrád mit einer Veranstaltung am Pariser Platz. Von 1997 bis 2003 stand der ungarische Schriftsteller an der Spitze der Künstlersozietät und machte sie wenige Jahre nach dem Mauerfall zu einem Ort lebhafter Debatten zwischen Ost und West. Wenige Monate vor seinem Tod am 13. September dieses Jahres hat er sein literarisches Archiv der Akademie der Künste übergeben.

Gesellschaftliches Engagement und künstlerisches Werk sind im Schaffen von György Konrád untrennbar verbunden. Am Ende seines Studiums der Literatur, Soziologie und Psychologie nahm er am ungarischen Aufstand von 1956 teil – ein Erlebnis, das ihn prägte. Als Überlebender des Holocausts war er ein engagierter Kritiker staatlicher Willkürherrschaft und der Verfolgung Andersdenkender. Diese Erfahrungen bestimmten seine politische Grundhaltung und sein kompromissloses Leben, das ihn zu einer der wichtigsten oppositionellen Persönlichkeiten in Ost- und Mitteleuropa machte. Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog würdigte Konrád anlässlich der Verleihung des Karlspreises im Jahr 2001 als „europäischen Humanisten, Weltbürger und Brückenbauer für Gerechtigkeit und Versöhnung und damit für das Zusammenwachsen Europas“. Konráds Romane und Essays, u.a. zu Fragen der Kunstfreiheit und der Menschenrechte, haben an Aktualität nicht verloren.

Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters:
„Mit György Konrád hat die europäische Literatur eine ihrer bedeutendsten Stimmen verloren – und Europa einen wichtigen Brückenbauer. Er hielt an seiner Vision eines vereinten Europas bis zuletzt fest. Auch deshalb war seine Stimme so wichtig: als leidenschaftliches Plädoyer für Verständigung und Toleranz, als kraftvoller Einspruch gegen Nationalismus und Abschottung. Sein Engagement speiste sich aus der tiefen Überzeugung, dass es vor allem die Kultur und die Künstler sind, die Europa zusammenhalten. In der Kultur sah György Konrád das Verbindende und Gemeinsame der Nationen. Ich bin sicher: Sein Traum von einer europäischen Einheit in Vielfalt wird weiterleben.“

Veranstaltungsdaten
Autonomie des Geistes. Ein Abend für György Konrád
Archivpräsentation in der Akademie der Künste
Montag, 25. November, 20 Uhr, Eintritt frei
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
>> Reservierung Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 20057-1514

Vgl. Pressemeldungen vom 16. September und 8. Oktober 2019