11.10.2023

Verleihung des Konrad-Wolf-Preises 2023 an Julian Assange

Sonntag, 22. Oktober 2023, 19 Uhr, Akademie der Künste, Hanseatenweg

Die Akademie der Künste verleiht den Konrad-Wolf-Preis 2023 an den Journalisten, Publizisten und Verleger Julian Assange. Seine Ehefrau, die Rechtsanwältin und Menschenrechtsverteidigerin Stella Assange, nimmt den Preis am Sonntag, den 22. Oktober, stellvertretend für ihn entgegen.

Mit dem Preis zeichnet die Jury Julian Assanges Engagement für Pressefreiheit, Transparenz und Demokratie aus. Die von ihm gegründete Plattform WikiLeaks hat Kriegslügen und -verbrechen auf höchster staatlicher Ebene offengelegt. Deren Ausmaß, Willkür und Brutalität wurden gegenüber der Öffentlichkeit verschleiert oder verschwiegen. Die Veröffentlichungen auf WikiLeaks erfolgten in Zusammenarbeit mit Whistleblower*innen, Regimekritiker*innen und Journalist*innen. Seit 2010 ist Julian Assange der Verfolgung ausgesetzt, zurzeit befindet er sich im englischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh.
Seine drohende Überstellung an US-amerikanische Gerichte würde weitreichende Konsequenzen für die Situation aller Journalist*innen weltweit haben, in der direkten Folge auch für Wissenschaftler*innen sowie Künstler*innen. Bedroht ist nichts weniger als die Freiheit des Wortes. Es geht um viel – um demokratische Grundwerte. Denn Julian Assange ist das Exempel, das statuiert wird, um eine Einschüchterung und Schwächung der vierten Gewalt zu erwirken.

Stella Assange beschreibt die aktuelle Situation wie folgt:
„Es wird eine öffentliche Anhörung in London geben. Sie ist die letzte Hürde für eine Auslieferung. Wenn Julian verliert, hat er die nationalen Rechtsmittel ausgeschöpft. Wenn die Entscheidung ihn auszuliefern endgültig ist, wird er sich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wenden. Die Situation ist äußerst kritisch, dringend und unvorhersehbar. Wir können nichts anderes tun, als weiter für Julians Freiheit zu kämpfen, bis er wieder frei und zu Hause ist.“

Die Akademie der Künste hat in den vergangenen Jahren immer wieder an die Bundesregierung und politisch Verantwortlichen auf europäischer Ebene die Forderung gerichtet, die Freilassung Julian Assanges zu erwirken – vgl. dazu die Pressemeldungen:

-       21.6.2022: Akademie der Künste fordert erneut Freilassung Julian Assanges

-       28.4.2022: Akademie der Künste fordert erneut, Julian Assange freizulassen

-       27.10.2021: Akademie der Künste verurteilt die anhaltende Missachtung rechtsstaatlicher Standards im Umgang mit Julian Assange

-       16.12.2019: Akademie der Künste fordert humanen und rechtsstaatlichen Umgang mit Julian Assange

Der mit 5.000 Euro dotierte Konrad-Wolf-Preis ist nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR benannt. Die diesjährige Jury bilden Thomas Heise und Nele Hertling, beide Mitglieder des Senats der Akademie der Künste, gemeinsam mit dem Drehbuchautor Thomas Wendrich. Preisträger*innen der letzten Jahre waren der mauretanisch-malische Filmemacher Abderrahmane Sissako, der Regisseur und Schauspieler Alexander Lang sowie die Dokumentarfilmregisseurin Heidi Specogna.

Veranstaltungsdaten
Konrad-Wolf-Preis 2023 an Julian Assange
Preisverleihung
Sonntag, 22. Oktober 2023, 19 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin, Eintritt frei
Begrüßung: Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste
Laudatio: Thomas Heise, Direktor der Sektion Film- und Medienkunst

Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 200 57-1514

Stella Assange wird am 22. Oktober von 17–18 Uhr für Interviews zur Verfügung stehen. Bei Interesse bitten wir um Anmeldung unter presse@adk.de bis zum 18. Oktober.

Vgl. Pressemeldung vom 11.7.2023

Ausblick: Der Konrad-Wolf-Preis 2022 für Darstellende Kunst wird am 8.12.2023 pandemiebedingt nachträglich an den Maler, Bühnenbildner und Regisseur Achim Freyer verliehen, eine Pressemitteilung hierzu folgt.