Ein neues Bild von Europa? Polens jüngste Schriftstellergeneration „Rodzinna Europa“ - Europa als Heimat? Ein polnisch-deutscher Literaturdialog

Lesung und Diskussion

Der letzte Abend des dreitägigen polnisch-deutschen Literaturdialogs ist der jüngsten Schriftstellergeneration und ihrem Bild von Europa gewidmet. Die meisten der in den 70er und 80er Jahren geborenen Autoren scheinen eine Sprache gefunden zu haben, die in den deutschsprachigen Ländern auf große Resonanz stößt - dazu gehören Joanna Bator, Wojciech Kuczok, Dorota Masłowska und Daniel Odija, die zum Abschluss von "Rodzinna Europa" mit Lesungen und in Gesprächen vorgestellt werden.

Joanna Bator, geb. 1968, lebt in Wroclaw und Japan.
In deutscher Übersetzung: "Sandberg" (Suhrkamp 2011)
Wojciech Kuczok, geb. 1972, lebt in Chorzów/Oberschlesien. Lyrik, Prosa, Essays. Auf deutsch: "Dreckskerl" (2007), "Höllisches Kino" (2008), "Lethargie" (2010), alle bei Suhrkamp
Dorota Masłowska, geb. 1983, lebt in Warschau. Auf deutsch: "Schneeweiß und Russenrot" (2004), "Die Reiherkönigin. Ein Rap" (2007), beide bei Kiepenheuer & Witsch
Daniel Odija, geb. 1974, lebt in Słupsk. Auf deutsch: "Das Sägewerk" (Paul Zsolnay 2006)

Moderation: Marina Neubert
Lesung der deutschen Übersetzung: Lena Stolze

Mit dem Titel "Rodzinna Europa" (Heimat Europa) bezieht sich der polnisch-deutsche Literaturdialog auf eines der zentralen Bücher des polnischen Dichters und Literaturnobelpreisträgers Czesław Miłosz, der in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiern würde. Im deutschen Titel "West- und Östliches Gelände" fehlt jedoch jeder Hinweis auf den Grundgedanken des Buches, Europa als Heimat zu beschreiben. Für viele der polnischen Autoren war und ist der europäische Gedanke von großer Bedeutung. Dass das polnische Parlament 2011 zum Miłosz-Jahr ausgerufen hat, zeigt, welche zentrale Bedeutung der Literaturnobelpreisträger heute noch in Polen hat.
Über die Ideen von Miłosz und seine Wirkung in Ost und West diskutieren Adam Zagajewski, Durs Grünbein, Michael Krüger und Olga Tokarczuk am 8. Dezember.
Eröffnet wird der polnisch-deutsche Literaturdialog am 7. Dezember mit Stefan Chwin und Paweł Huelle und ihrem Blick auf Gdańsk als Ort gemeinsamer deutsch-polnischer Geschichte. Ob in der globalisierten Gegenwart noch eine europäische Vision denkbar ist, darüber spricht Katja Lange-Müller mit Andrzej Stasiuk, dessen neuer Roman vom Untergang Osteuropas erzählt.

In Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung

Freitag, 9.12.2011

20 Uhr

Pariser Platz

Plenarsaal

Lesungen und Gespräche mit Joanna Bator, Wojciech Kuczok, Dorota Masłowska und Daniel Odija
€ 5/3
>> im Rahmen von BLICKWECHSEL. Künstlerische Dialoge mit Polen