Verleihung des O.E Hasse-Preises

Preisverleihung

Anna Drexler wurde 1990 in Filderstadt als älteste Tochter eines Schauspielerehepaars geboren. Von 1999 an lebte sie in Berlin, 2009 machte sie ihr Abitur an der Kreuzberger Waldorfschule. An der Falckenberg-Schule erarbeitete sie mit spielerischer Intelligenz und hohem Formbewusstsein u.a. die Rollen der Luise in „Kabale und Liebe“, der Kerstin in August Strindbergs „Mit dem Feuer spielen“ und der „Sanften“ in der Bühnenfassung der gleichnamigen Novelle von Dostojewski. Im Wiener Akademie-Theater übernahm sie in dieser Spielzeit die Rolle des Mädchens Isabel in Roland Schimmelpfennigs Inszenierung der schwarzen Komödie "Der Komet“ von Justine del Corte und überzeugte hier neben Darstellern wie Corinna Kirchhoff, Barbara Petritsch und Fabian Krüger durch konzentriertes, waches Partnerspiel. Kürzlich verkörperte Anna Drexler in einer Praktikumsinszenierung des Regiestudenten Florian Fischer die Titelrolle in Kleists „Der Prinz von Homburg“, in der vier Männer die übrigen Rollen, meistens als Chor, zu sprechen und zu exerzieren hatten. In ihrer Darstellung war der Prinz ganz empfindsame Seele mit überraschend skurrilen Seitensprüngen als Flintenweib oder gepanzerte Jungfrau.
(Klaus Völker)

Der O.E. Hasse-Preis wird seit 1981 von der O.E. Hasse-Stiftung vergeben, die von der Akademie der Künste betreut wird. Die Akademie erfüllt damit das Vermächtnis des Bühnen- und Filmschauspielers Otto Eduard Hasse (1903–1978), der eine Geldsumme für Preise zur Förderung des Schauspielernachwuchses bestimmt hatte. Das Auswahlgremium für die Preisvergabe setzt sich aus Mitgliedern des Vorstands der Stiftung zusammen. Dazu gehören die Vorsitzenden Klaus Missbach (Chefdramaturg am Burgtheater Wien), Max Wiener (Zürich) und Klaus Völker (Dramaturg, Berlin), der Mitglied der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der Künste ist. Es werden im jährlichen Wechsel Studierende der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und der Otto-Falckenberg-Schule in München berücksichtigt. Die Preisträger der letzten Jahre waren Maximilian Jaenisch (Berlin, 2011), Peter Fasching (München, 2010), Lucie Heinze (Berlin, 2009), Simon Kirsch (München, 2008) und Henrike Jörissen (Berlin, 2007).

Montag, 4.3.2013

20 Uhr

Münchner Kammerspiele/Werkraum
Hildegardstr. 1
80539 München.

Studierende der Otto-Falckenberg-Schule inszenieren „Das war auf einer Lichtung, da sie zum ersten Mal Geld dafür nahm“ nach Ödön von Horváth.

Danach Preisverleihung an Anna Drexler. Laudatio: Klaus Völker.

€ 9/5

Dokumentation

Klaus Völker überreicht die Urkunde an Anna Drexler. Fotos: Jürgen Kolb