Schülerprojekte

100 Schüler - 10 Mitglieder

1. April 2008 -- Peter Konwitschny und Schüler der Max-Klinger-Schule in der Oper Leipzig

Das ABC einer ziemlich ungewöhnlichen Nachricht

Eines schönen Nachmittages im Profilunterricht. Die Klasse sitzt ruhig und ahnungslos da. Da plötzlich spricht unsere Profillehrerin etwas aus, was erstmal Fragezeichen auf viele Gesichter zauberte: "Zwölf von euch dürfen mit in die Oper gehen und anschließend mit dem Regisseur, Peter Konwitschny, über das Stück sprechen!". Bitte was??? Die Gedanken, die auf diese Nachricht folgten, reichten von A wie Angst, über S wie Stolz bis hin zu Z wie Zeitverschwendung.

Wie sollten wir auf so eine große Überraschung auch reagieren? Viele von uns waren noch nie in der Oper gewesen und einige hatten nur schlechte Erfahrungen gemacht oder glaubten weit verbreiteten Klischees. Da ist es gar kein Wunder, dass es überwiegend Reaktionen wie: "Oh mein Gott, Oper!!! Nicht ernsthaft, oder?" gab. Wie konnten wir auch wissen, dass uns ein unglaublich schönes Ereignis bevorstand, das unsere Einstellung zur Oper von Grund aufändern würde? Die wenigen erfahrenen Operngänger unter uns erkannten jedoch sofort die Chance die sich uns bot und waren total glücklich.




Opernbesuch, 1. April 2008

Dienstagmorgen, kurz nach neun trafen unsere Gruppe aus 10 Schülern und 2 Lehrer am Bühneneingang zusammen. Wir lernten Peter Konwitschny schon auf dem Korridor kennen. In unserer Vorbereitung auf den Opernbesuch hatten wir erfahren, dass er einmal Klingerschüler war, genau wie wir jetzt. Schließlich betraten wir den Probenraum, der vollkommen anders aussah, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Es war ein Raum mit Klavier, das zur Untermalung der Probe diente und den Schauspielern half, sich besser an die Musik zu gewöhnen.

Nun wurden wir in 3 Gruppen aufgeteilt und erhielten Beobachtungsaufgaben. Die Regieassistentin Verena Graupner erklärte, was ihre Aufgaben sind und um welchen Akt von La Bohème es sich hierbei handelte. Die zwei Opernsänger, die Marcello und Musetta darstellten, trafen kurz darauf ein. Schließlich fingen sie an zu proben. Ich war vollkommen überrascht, ich hatte mir Oper vollkommen anders vorgestellt, da ich noch nie eine Oper besucht habe. Schließlich kamen die Darsteller von Mimi und Rodolfo hinzu, zusammen sangen sie das Ende des 3. Aktes und Herr Konwitschny gab den Darstellern hilfreiche Ratschläge. Er erklärte uns die Wichtigkeit einer Oper, sich zu bewegen, zu schauspielern und zu singen, denn nur so würden die Gefühle richtig zum Ausdruck kommen.

In einem Presseraum trafen wir wieder auf Peter Konwitschny. Nun durften wir ihm alle Fragen stellen, die uns einfielen. Er nahm sich Zeit für uns und beantwortete uns alle Fragen. Dann, nach knapp einer dreiviertel Stunde, verließen wir die Oper. Jeder mit anderen Eindrücken und Meinungen, die man gesammelt hatte.

...und das sagen die Schüler...

Julia Ich fand Peter Konwitschny virtuos, aber auch ein bisschen verrückt.

Chung Die sehr gute Umsetzung der Anweisungen Peter Konwitschnys durch die Darsteller war erstaunlich.

Julia L. Es war beeindruckend, wie die Schauspieler ihre eigenen Ideen einbrachten.

Teresa Am besten fand ich die lockere Atmosphäre und den Umgang zwischen Regisseur und Schauspielern.

Anne Es hat mich beeindruckt, wie Peter Konwitschny es schaffte, den Schauspielern genau zu vermitteln, welche Emotionen schauspielerisch umgesetzt werden sollten, obwohl es Verständigungsprobleme gab.

Vicky Mir hat die schauspielerische Leistung gefallen, ebenso die große Konzentration.

Konstantin Am meisten hat mich der Regisseur fasziniert, weil man bei ihm gemerkt hat, dass er mit Leib und Seele dabei ist. Man könnte fast sagen, dass er selber mitgespielt hat.



Nach der Vorstellung hatten wir die Möglichkeit, uns am 3. Juli 2008 nochmals mit Herrn Konwitschny zu treffen.

Statements zum 2. Interview:

Susanne Ich fand unser zweites Interview mit Peter Konwitschny sehr informativ. Wir konnten unsere Fragen und Meinungen äußern. Er gab immer eine sehr ausführliche Antwort. Am Anfang des Gespräches spielten wir ihm das Band mit unseren ersten Eindrücken von der Vorstellung vor. Er hörte sehr interessiert zu. Das Treffen war lehrreich und interessant. Insgesamt hatte ich sehr viel Spaß und freue mich auf ein Wiedersehen.

Vicky Das zweite Interview, fand ich lockerer und entspannter als das erste im April, da wir uns alle schon ein wenig besser kannten. Die Art und Weise, wie er auf unsere Fragen antwortete, war faszinierend.

Konstantin & Teresa Wir fanden es toll, nach dem Opernbesuch mit Peter Konwitschny zu sprechen, weil er uns Dinge erklärt hat, die wir während der Vorstellung nicht verstanden haben. Er konnte alle Fragen beantworten und wir freuen uns auf das nächste Treffen.

Julia L. & Chung Wir waren erstaunt, wie er unsere Gesellschaft durch La Bohème widerspiegeln kann und zwar ohne jeglichen Kitsch.

Isabel & Carolin Wir fanden toll, dass wir einige Hintergründe zu dem Stück vermittelt bekommen haben und dass man durch eine Oper wie La Bohème ein Stück des Alltags widerspiegeln kann.

Robert: Das Interview fand ich sehr interessant und informativ. Er gab uns lange und präzise Antworten. Meiner Meinung nach war es ein toller Tag.

Julia G. Ich fand das Gespräch sehr lebendig. Gut fand ich, dass keine Fragen offen blieben.

Fotos: Andreas Birkigt und Christiane Lötsch

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