Bildmotiv nach Filmstill aus der Bayreuther Lohengrin Inszenierung von Hans Neuenfels © Björn Verloh

ACHIM FREYER

RICHARD WAGNER
IST FÜR MICH EINER
DER GRÖSSTEN
AVANTGARDISTEN.
Achim Freyer, 2012


Richard Wagner ist für mich einer der größten Avantgardisten. Er zwingt in seinem Werk alle Künste zu äußerster Wirksamkeit in einen Geist. Das für Opulenz zu halten, ist ein Missverständnis. Es ist ein universaler Ansatz mit einer ganz klaren Konstruktion.Weil wir heute in einem sehr begrenzten und traurigen Sinne nur noch Fachleute sind, begreifen wir das Universale nur schwer.
Achim Freyer, 2012



Achim Freyer ist von der Zeitlosigkeit fasziniert, die Richard Wagners Werk für ihn hat. Und von dessen revolutionärer Pionierarbeit für das Theater, die Brecht, obwohl dieser Wagner ablehnte, fortgesetzt habe. Seinen ersten Ring inszenierte er 2009/2010 in Los Angeles mit archetypischen Figuren. Aktuell arbeitet er an einer Neu-Inszenierung für die Oper in Mannheim. In Los Angeles waren es der südliche Farb- und Formenreichtum der Stadt und die sinnliche Lust und Neugier der Zuschauer, die die Ästhetik seiner Inszenierung beeinflusst haben. In Mannheim prägt die quadratisch angelegte Stadt den Spielraum, die Sonnenarmut bestimmt die Farbigkeit der Aufführung. Das führt zu größerer Zeichenhaftigkeit und gedanklicher Vertiefung. "War der L.A. Ring eine Reise nach außen, könnte man vom Mannheimer Ring sagen, er sei eine Reise nach innen" (Achim Freyer).
Sven Neumann


Foto: Die Walküre, 2011 LA Opera, Los Angeles
(Inszenierung und Ausstattung Achim Freyer)
© Monika Rittershaus

ACHIM FREYER
Maler, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner, 1934 in Berlin geboren, Meisterschüler bei Bertolt Brecht, als Bühnen- und Kostümbilder Arbeiten mit Ruth Berghaus, Adolf Dresen und Benno Besson, 1971 Übersiedlung nach West-Berlin, ab 1972 Arbeiten als freier Regisseur, 1976 Berufung zum Professor der Hochschule der Künste Berlin, Beteiligungen an der documenta 6 (1977) und 8 (1987) in Kassel, Operninszenierungen u. a. in Amsterdam, Basel, Berlin, Brüssel, Los Angeles, Paris, Straßburg, Venedig, Wien und Zürich, darunter zahlreiche Uraufführungen u.a. von Reiner Bredemeyer, John Cage, Philip Glass, Erhard Grosskopf, Helmut Lachenmann, Salvatore Sciarrino oder Dieter Schnebel. Mitglied der Akademie der Künste seit 1989.
Auseinandersetzung mit Wagner: Die Nibelungen. Bilder von Liebe, Verrat und Untergang, Ausstellungsbeteiligung, 1987 Haus der Kunst, München.
Wagner-Inszenierungen: Tristan und Isolde, 1994 La Monnaie/De Munt, Brüssel; Der Ring des Nibelungen, 2009/ 2010 LA Opera, Los Angeles; Der Ring des Nibelungen, 2011–2013 Oper Mannheim


 


In der Ausstellung
● Brünnhildes letzter Tag, 2010–2012, Installation mit Video (aus einem Storyboard zu einer nicht realisierten Verfilmung Der Ring des Nibelungen, LA Opera 2009/2010, Storyboard Achim Freyer, Fotografien Monika Rittershaus, Montage Uwe Ziegenhagen, Mitarbeit Veit Lup)
Videogespräch

Veranstaltungshinweis
Der Ring in Los Angeles – "Weißt Du, was aus ihm ward?" Entwürfe von Achim Freyer, Fotografien von Monika Rittershaus


● 8.12.2012, 15 Uhr Ausstellungseröffnung
14.12.2012–16.2.2013, Achim-Freyer-Galerie, Kadettenweg 53, 12205 Berlin,
Fr & Sa 15–18 Uhr, Vorbesichtigung der Sammlung nach telefonischer Anmeldung unter 030 833 93 14