Künstlerliste und Biografien

Fotografie/Film

Kurt Buchwald
Ulrich Burchert
Christiane Eisler
Angela Fensch
Arno Fischer
Thomas Florschuetz
Frank Gaudlitz
Thomas Heise
Matthias Leupold
Sven Marquardt
Roger Melis
Dietrich Oltmanns
Helga Paris
Rudolf Schäfer
Erasmus Schröter
Gundula Schulze-Eldowy
Maria Sewcz
Karin Wieckhorst
Ulrich Wüst

Prolog

Manfred Butzmann
Lutz Dammbeck
Joseph W. Huber

Künstlerbiografien

Kurt Buchwald,
1953 in Wittenberg geboren, studierte nach einer Ausbildung zum Instandhaltungsmechaniker 1976–1981 Polygrafie an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt. Seit 1979 setzt er sich mit der Fotografie auseinander, absolvierte 1981 einen Lehrgang für Fotografie bei Ralf-Rainer Wasse und war 1989–1991 Meisterschüler bei Lothar Reher an der Akademie der Künste der DDR. In den vergangenen 15 Jahren beteiligte sich Buchwald an mehreren Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Mit Versuchsanordnungen und Demonstrationen im öffentlichen Raum stellt er kritische Fragen nach den heutigen Möglichkeiten der Fotografie in der inflationierten Welt der Bilder. Kurt Buchwald lebt und arbeitet in Berlin.

Ulrich Burchert, 1940 in Berlin geboren, studierte 1959–1964 an der Technischen Hochschule und Technischen Universität Dresden, arbeitete dann als Hilfsarbeiter und Schlosser und machte 1969 im Abendstudium an der Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektronik in Berlin seinen Studienabschluss als Ingenieur. 1969–1979 war er Mitglied der „Gruppe Jugendfoto“ beim Zentralrat der FDJ. In dieser Zeit arbeitete er als Bildreporter und absolvierte ein Fernstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1980–1990 war er Mitglied des Verbandes Bildender Künstler und wurde 1991 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie. Ein Abendstudium an der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig schloss er mit dem Magister Artium ab. 1996–2004 war er arbeitslos, pflegte seine Mutter und begann 2004 wieder freiberuflich als Reporter zu arbeiten. In dieser Zeit schrieb er seine Dissertation und promovierte 2005 an der HBK Braunschweig zum Dr. phil.. Ulrich Burchert lebt und arbeitet in Berlin.

Manfred Butzmann, 1942 in Potsdam geboren, absolvierte eine Ausbildung als Offset-Retuscheur. Seit 1962 gehörte er dem Malzirkel von Magnus Zeller an, studierte 1964–1969 Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Arno Mohr, Werner Klemke und Klaus Wittkugel und war 1973–1977 Meisterschüler von Werner Klemke an der Akademie der Künste der DDR. Fortan wurde er vor allem mit seinen Plakaten und Postkarten bekannt, in denen er Themen des Umweltschutzes und der Friedensbewegung aufgriff, die in der DDR tabuisiert waren. Mit hintergründigem Witz und auch mit List gelang es ihm immer wieder, die Zensur zu umgehen. Zu Recht gilt Butzmann, der parallel zu seiner aufklärerischen Plakat-Arbeit ein reiches grafisches Werk schuf, neben Joseph W. Huber als das ostdeutsche Pendant zu Klaus Staeck. Manfred Butzmann engagierte sich in der Bürgerbewegung der DDR. 1991 erhielt er den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste und 1993 den 3. Preis für seinen Entwurf zum Wettbewerb „Mahnmal zur Bücherverbrennung im Mai 1933“. Seit 2005 lebt und arbeitet Manfred Butzmann in Potsdam-Bornim.

Lutz Dammbeck, 1948 in Leipzig geboren, besuchte schon als Sechzehnjähriger einen Mal- und Zeichenzirkel der Malerin Gödel-Schütz und ab 1965 die Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, bevor er, nach dem Abitur, dort das Studium aufnahm, welches er mit einer Filmarbeit abschloss. Auch in den folgenden Jahren galt seine Arbeit dem Medium Film. 1979 schuf er erste Collagen und begann, Fotos, Archivmaterial und Textzitate in seine Filmarbeiten einzubeziehen. 1982 begann die Arbeit am Herakles-Konzept, die ab 1987 mit den Herakles-Notizen ihre Fortsetzung fand. Immer wieder wurden Projekte und Ausstellungen von den staatlichen Stellen der DDR behindert oder verboten. 1986 übersiedelte Lutz Dammbeck mit seiner Familie nach Hamburg. Er wandte sich verstärkt dem Dokumentarfilm zu und gründete 1990 eine eigene Filmproduktionsfirma. 2005 erhielt er den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste. Lutz Dammbeck lebt und arbeitet in Hamburg und bekleidet eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Christiane Eisler, 1958 in Berlin geboren, studierte 1979–1983 Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Harald Kirschner und Evelyn Richter. Eine Dokumentation über Punks in der DDR war Bestandteil ihrer Diplomarbeit. Parallel zu einem Zusatzstudium an der HGB ebenfalls bei Evelyn Richter und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Jugendforschung, begann sie mit der freischaffenden Tätigkeit als Fotografin. 1990 gründete sie die Fotoagentur transit in Leipzig und ist seither für Zeitschriften und Magazine, Unternehmen und staatliche Institutionen journalistisch tätig. Seit 1981 hat Christiane Eisler an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Christiane Eisler lebt und arbeitet in Leipzig.

Angela Fensch, 1952 in Schwerin geboren, arbeitete nach ihrer Ausbildung zur Bibliothekarin als Mannequin und Fotomodell beim Modeinstitut der DDR und begann 1972 selbst zu fotografieren. 1974 wurde sie fotografische Assistentin beim Fernsehen der DDR, schloss ein Jahr später ihre Berufsausbildung als Fotografin ab und begann 1976 mit dem Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seit 1978 arbeitet sie freiberuflich. Seit 1982 wurden ihre Arbeiten in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht und in Ausstellungen gezeigt. 2005 erschien ihr Fotoessay „Frauen Porträts Kinder, 1989 und 2005“ im Nicolai Verlag Berlin. Angela Fensch lebt und arbeitet in der Uckermark.

Arno Fischer, 1927 in Berlin geboren, studierte 1947–1953 Bildhauerei in Berlin und zog 1953 in den Ostteil der Stadt, wo er als Fotolaborant arbeitete, bis er 1956 Assistent und 1971 Oberassistent mit Lehrauftrag für Fotografie bei Klaus Wittkugel an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee wurde. 1965/1966 gründete er mit Gleichgesinnten eine Fotografengruppe, die seit 1969 „Direkt“ hieß. 1983 folgte ein Lehrauftrag an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er 1985–1993 Professor für künstlerische Fotografie war. 1990–2000 erfüllte er einen Lehrauftrag für Bildjournalismus an der Fachhochschule Dortmund. 2000 wurde er mit dem Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet. Als Mitbegründer der privaten Fotoschule Fotografie am Schiffbauerdamm (fas) lehrte er dort bis 2006. Seither lehrt er an der Ostkreuzschule für Fotografie und Gestaltung. Arno Fischer lebt und arbeitet in Gransee.

Thomas Florschuetz, 1957 in Zwickau geboren, kam 1981 nach Berlin und siedelte 1988 in den Westteil der Stadt über. 1987 wurde er in Frankfurt am Main mit dem 1. Preis für Junge Europäische Photographie ausgezeichnet. In den folgenden Jahren fand seine Arbeit Anerkennung durch mehrere Stipendien, er erhielt den Dorothea-von-Stetten-Kunstpreis der Stadt Bonn, den Förderpreis der Helmut-Kraft-Stiftung in Stuttgart sowie 2004 den Deutschen Kritikerpreis für bildende Kunst. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und finden sich in bedeutenden Kunstsammlungen. Seit 2007 ist Thomas Florschuetz Mitglied der Akademie der Künste. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Frank Gaudlitz, 1958 in Vetschau geboren, hatte bereits eine Heimerzieherausbildung absolviert, als er 1987 bei Arno Fischer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Fotografie anfing zu studieren. 1991 begann er die Arbeit an einem Fotoprojekt über den Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland und, parallel dazu, entstand ab 1992 das Projekt „zwischen zeiten“ (Fotografien aus Russland). Anerkannt wurde diese Arbeit durch mehrere Stipendien und Preise, 1992 den Förderpreis für zeitgenössische Landschaftsfotografie des Landes Brandenburg, 1993 den Brandenburg-Preis für Bildende Kunst und den Aenne-Biermann-Preis. 2001 präsentierte er eine Fotoinstallation zur Bundesgartenschau in Potsdam. 2003 begann die Arbeit an „Warten auf Europa − Begegnungen an der Donau“, die mit „Casa Mare“ 2009 eine Fortsetzung findet. Zuvor hatte er sich Südamerika zugewandt: „Cruz del Sur“, Fotografien aus Peru und Bolivien. Alle Projekte wurden in Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und als Bücher verlegt. Frank Gaudlitz lebt und arbeitet in Potsdam.

Matthias Leupold, 1959 in Berlin geboren, studierte an der Hochschule der Künste Berlin und erwarb 1992 sein Diplom für Visuelle Kommunikation. 1994 wurde er Meisterschüler von Professor Ludwig Thürmer. 1997–1998 hielt er sich als einer der ersten Fotokünstler in der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom auf. Seine Arbeiten, für welche besonders die szenische Fotografie charakteristisch ist, wurden durch zahlreiche Stipendien ausgezeichnet und auf einer Vielzahl von Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert. Schon seit 1985, damals noch in Ost-Berlin als freischaffender Fotokünstler tätig, arbeitete er auch in den Bereichen Medien und Industrie. Seit 2006 lehrt er an der Berliner Technischen Kunsthochschule als Professor für künstlerische Fotografie und digitale Bildmedien. Matthias Leupold lebt und arbeitet in Berlin.

Sven Marquardt, 1962 in Berlin geboren, begann seine Fotografenlaufbahn Anfang der achtziger Jahre in Berlin. Nach der Ausbildung zum Fotografen und Kameraassistenten bei der DEFA, hatte er erste Veröffentlichungen in den Zeitschriften „Sonntag“ und „Das Magazin“. 1985–1986 war er Assistent bei Rudolf Schäfer. Er arbeitete als Modefotograf für die Zeitschrift „Sibylle“ und begann mit der Aufnahme von Porträts. 1988 wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler. Nach dem Fall der Mauer tauchte er in die Berliner Clubszene ein, wurde Türsteher im „Berghain“ und verarbeitete seine Eindrücke und Begegnungen in Fotoserien, die mehrfach ausgestellt wurden. Sven Marquardt lebt und arbeitet in Berlin.

Roger Melis, 1940 in Berlin geboren und 1957–1960 zum Fotografen ausgebildet, fuhr erst einmal als Moses zur See, bevor er 1962 als wissenschaftlicher Fotograf an der Berliner Charité zu arbeiten begann.
Gleichzeitig entstanden erste Porträts von Dichtern und Künstlern in Ost und West und ab 1966 erste Reportagen für die Zeitschrift „Merian. 1968 ergab sich durch die Lebensgemeinschaft mit der Modejournalistin Dorothea Bertram eine Hinwendung zur Modefotografie. Er wurde Mitglied im Verband Bildender Künstler und erhielt die Zulassung zur freiberuflichen Arbeit als Fotograf. Mitte der sechziger Jahre gründete er mit Arno Fischer, Sibylle Bergemann und anderen eine Fotografengruppe, die sich seit 1969 „Direkt“ nannte. Seine Arbeiten wurden in den Zeitschriften „Sibylle“, „Neue Berliner Illustrierte“, „Wochenpost“, „Die Zeit“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Süddeutsche Zeitung“, „Geo“ und in zahlreichen Buchpublikationen in Ost und West veröffentlicht. 1981 traf ihn eine Auftragssperre für die DDR-Presse wegen eines gemeinsamen Beitrags mit Erich Loest für die Zeitschrift „Geo“, und er konzentrierte sich fortan auf Buch- und Ausstellungsprojekte. 1978–1990 hatte er einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war 1993–2006 Lehrer für Fotografie beim Lette-Verein Berlin. Roger Melis lebt und arbeitet in Berlin.

Dietrich Oltmanns, geboren 1956 in Leipzig, absolvierte 1976–1981 ein Ingenieurstudium an der TH Ilmenau und war danach in der Industrie tätig, bevor er sich unter der Mentorschaft von O. Wegewitz mit Fotografie und bildender Kunst zu beschäftigen begann. 1987–1990 war er Mitherausgeber und Produzent der informellen Zeitschrift „Zweite Person“. 1991 zog er nach Berlin. Seine Arbeiten wurden in Ausstellungen im Inland, aber auch in Ungarn und Kanada gezeigt und in mehreren Büchern publiziert. 1994 erhielt er ein Stipendium der Stiftung Kulturfonds, Berlin, 2002 des Kunstvereins Röderhof. Dietrich Altmanns lebt und arbeitet in Berlin und Lindenbrück/Teltow-Fläming.

Helga Paris, 1938 in Gollnow/Pommern geboren, studierte 1956–1960 Modegestaltung an der Fachschule für Bekleidung in Berlin und arbeitete nach einem Praktikum im VEB Treffmodelle Berlin als Dozentin für Kostümkunde und als Gebrauchsgrafikerin. 1964 begann sie, sich die Grundlagen der Fotografie autodidaktisch anzueignen, arbeitete 1967–1968 als Fotolaborantin und danach freischaffend als Fotografin. Helga Paris ist viel gereist. 1978 hatte sie ihre erste Personalausstellung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, der viele weitere im In- und Ausland folgten. 2004 zeigte das Sprengel-Museum Hannover eine umfangreiche Retrospektive. Seit 1996 ist Helga Paris Mitglied der Akademie der Künste. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Rudolf Schäfer, 1952 in Herrenhof/Thüringen geboren, arbeitete seit 1973 als freiberuflicher Fotograf in Berlin. 1983 erhielt er extern ein Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1986–1989 war er Meisterschüler bei Ludwig Engelhardt und Klaus Wittkugel an der Akademie der Künste der DDR. Während der Wende engagierte er sich politisch für die ersten und letzten freien Wahlen in der DDR. 1997 wurde er als Professor für Kommunikationsdesign und Fotografie an die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle berufen. Rudolf Schäfer lebt und arbeitet in Halle.

Erasmus Schröter, 1956 in Leipzig geboren, studierte 1977–1982 Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1986 erhielt er ein Stipendium für Zeitgenössische Deutsche Fotografie der Alfried- Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung, Essen, und 1991 ein Arbeitsstipendium des Kunstfonds Bonn. 1992 wurde er mit dem European Photo Award der Leasing AG Deutschland ausgezeichnet. 1998–2003 war er Mitglied der Fotoagentur PUNCTUM. Es folgte 2005–2006 eine Gastprofessur an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Erasmus Schröter lebt und arbeitet in Leipzig.

Gundula Schulze-Eldowy, 1954 in Erfurt geboren, studierte 1972–1975 an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Berlin und 1979–1984 Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1985 begann sie, als freischaffende Fotografin zu arbeiten. Seit 1988 entstehen gleichberechtigt zur fotografischen Arbeit Gedichte, Erzählungen, Texte, Dia-Ton-Collagen und Video-Filme. Ihre Arbeit wurde 1990 mit Stipendien des Kunstringes Folkwang, Essen, und des Kunstfonds Bonn sowie 1992 mit einem Stipendium der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, ausgezeichnet. Gundula Schulze-Eldowy lebt auf Reisen.

Maria Sewcz, 1960 in Schwerin geboren, studierte 1982–1987 Fotografie bei Arno Fischer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1990–1999 war sie Mitglied der Künstlergruppe EIDOS und 1993–1995 Meisterschülerin bei Timm Rautert an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Danach erhielt sie einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für Wirtschaft und Technik in Berlin, dem sie bis 1999 nachkam. Ihre Arbeit wurde durch Stipendien 1994 der DG-Bank, Frankfurt am Main, 1995 der Stiftung Kulturfonds, Berlin, 1998 der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, und 1999 des Kunstfonds Bonn zur Förderung der zeitgenössischen bildenden Kunst gefördert. 1995 wurde sie beim Concours européenne de la photographie, Vevey, mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Maria Sewcz lebt und arbeitet in Berlin.

Karin Wieckhorst, 1942 in Holzhausen bei Leipzig geboren, war 1965–2007 als Fotografin im Museum für Völkerkunde in Leipzig tätig und studierte nebenher 1969–1973 Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1985 trat sie dem Verband Bildender Künstler bei. Seither zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen. 1986 erhielt sie den Preis der Porträtfotoschau der DDR und arbeitete 1984–1989 in der Redaktion der Untergrundzeitschrift ANSCHLAG. Sie fotografierte in den achtziger Jahren die unangepasste Kunstszene der DDR und die Demonstrationen der Bürgerbewegung. 1991 erhielt sie ein Stipendim der Stiftung Kulturfonds, Berlin, und war 2006–2008 Jurymitglied des Dokfilmfestivals Leipzig. Karin Wieckhorst lebt und arbeitet in Leipzig.

Ulrich Wüst, 1949 in Magdeburg geboren, studierte 1967–1972 an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar und zog dann nach Berlin, wo er bis 1977 als Stadtplaner und 1979–1982 als Bildredakteur und Fotograf arbeitete. Seit 1984 ist er freischaffend als Fotograf tätig und mit seinen Architekturfotografien, insbesondere seinen fotografischen Essays über Städte und Reisen, die als Bücher erschienen, weithin bekannt geworden. Seine Arbeit wurde durch Stipendien 1991 der Stiftung Kulturfonds, Berlin, 1994 der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, 1998 des Kultusministeriums Sachsen-Anhalt und des Kunstfonds Bonn gefördert. 2000 erhielt er den Helen-Abbott- Preis für Bildende Kunst. Ulrich Wüst lebt und arbeitet in Berlin.

Kuratoren

Matthias Flügge, geboren 1952 in Demmin/Mecklenburg. 1970 Facharbeiter für Technische Kohle im VEB Elektrokohle Berlin. 1972–1976 Studium der Kunstwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1978–1986 Redakteur der Zeitschrift „Bildende Kunst“. Danach freiberuflich. 1990–1999 Chefredakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift „neue bildende kunst“. Seither freiberuflich als Publizist und Ausstellungsmacher in Berlin. Seit 1996 Mitglied der Akademie der Künste, 1997–2006 im Wahlamt deren Vizepräsident. Matthias Flügge kuratierte für die Akademie der Künste u.a. 2008 die große Heinrich-Zille-Retrospektive und 2004 die Ausstellung „E.U.positive. Kunst aus dem neuen Europa“, die über 40 Künstler und Künstlerinnen aus den neuen Beitrittsländern mit Arbeiten der Malerei, Skulptur, Fotografie, Grafik sowie Video- und Computerinstallationen vorstellte.

Thomas Heise, 1955 in Berlin geboren, lernte Drucker, arbeitete später als Regieassistent im DEFA Studio für Spielfilme und studierte Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg, 1983 wurde er exmatrikuliert. Von 1987 bis 1999 war er Meisterschüler der Akademie der Künste der Deutschen Demokratischen Republik, 1989 bis 1997 Mitglied des Berliner Ensembles. Anschließend arbeitet er freiberuflich für Theater, Dokumentarfilm und Hörspiel und ist seit 2007 Professor für Film an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe. Heise wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Seit 2001 ist er Mitglied der Akademie der Künste und lebt in Berlin. Auf der diesjährigen Berlinale hatte sein Dokumentarfilm „Material“ im Forum Premiere.