Kulturelle Dialoge
Helmut Lachenmann und Albrecht Wellmer

21.4.2007
Pariser Platz


Musik als organisiertes Klanggeschehen spricht uns als bedeutsam an, doch weder „spricht“ sie noch ist sie Bild oder „Darstellung“ von etwas. Diesem ebenso einleuchtenden wie in seiner Deutung umstrittenen Sachverhalt widmen der Komponist Helmut Lachenmann und der Philosoph Albrecht Wellmer ihr Gespräch. Ausgangspunkt sind die Fragen nach der „existenziellen Erfahrung“ (Lachenmann) und dem „Weltbezug“ (Wellmer) von Musik. Wie vermitteln sie sich, was heißt „adäquates Hören“ und was „befreites Hören“? Welche Rolle spielen expressive, affektive, gestische und/oder semantische Gehalte in der Musik? Kann (Neue) Musik in unsere Selbst- und Welterfahrung eingreifen und wie steht es mit dem (kritischen?) Verhältnis von Musik und Gesellschaft? Welche Beziehung hat schriftlich fixierte Musik zu anderen Formen der Klangkunst, zu experimenteller Musik, Klanginstallation usw.? Was besagt die Unterscheidung zwischen E- und U-Musik heute und was bedeutet „authentische“ Musik im Zeitalter der globalisierten Kulturindustrie? Zu hören ist Helmut Lachenmanns Trio „Allegro sostenuto" mit Yukiko Sugawara, Klavier, Eduard Brunner, Klarinette und Walter Grümmer, Violoncello.