Mesías Maiguashca und Carlos Poete
La Canción de la Tierra (2019) (UA)

Audio-Video-Installation mit Holzmobile

Das erste Mal, als ich Das Lied von der Erde von Gustav Mahler hörte (vor ungefähr dreißig Jahren, als ich bereits in Europa studierte), beschloss ich, auch ein Lied von der Erde, La canción de la tierra, zu komponieren. Selbstverständlich sollte es wesentlich anders klingen. Unsere amerikanische Geschichte beginnt schließlich nicht mit der „Entdeckung“ und Eroberung durch die Europäer. Die Überlagerung der amerikanischen Kultur durch die europäische hat erstere fast zerstört und zum verschwinden gebracht. Europäische Philosophie, Religion und Lebensformen wurden zur Norm des amerikanischen Lebens; und in mehrerer Hinsicht sind sie das noch. Aber ich denke, dass eine spezifische andinische Art, die Welt zu begreifen, nach wie vor existiert. Ich kann sie sicher nicht beschreiben, geschweige denn erklären. Kann man sie zum Klingen bringen? Die Installation La canción de la tierra ist sowohl eine Meditation als auch eine Hommage an die Mutter Erde, die Pachamama, wie es in der Quechua-Sprache heißt; das Mobile aus Holz bezieht sich auf die tiersymbolische Welt der andinischen Kosmovision. Das Publikum kann das Mobile tanzen und klingen lassen: „Please touch.“

Mesías Maiguashca

Credits / Mitarbeit

Mesías Maiguashca – Audio
Carlos Poete – Video, Mobile aus Holz


Auftrag des Studios für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste für das Festival KONTAKTE ʼ19. Mit freundlicher Unterstützung der Zürcher Hochschule der Künste.