Archivfenster

Pariser Platz, Brücke; täglich 10-22 Uhr, Eintritt frei
Akademiestreit – Die Vereinigung 1989-1993
Infoterminals und Webpräsentation (archivfenster.adk.de)
Die Vereinigung der beiden Berliner Künstlerakademien zwischen 1989 und 1993 beleuchtet die neue interaktive Präsentation „Akademiestreit“, die auf Infoterminals und auf der Internetseite „archivfenster.adk.de“ abrufbar ist. Nachdem der Berliner Koalitionsvertrag 1991 die weitere Existenz zweier Akademien in Berlin ausgeschlossen hatte und ein Staatsvertrag der neuen Bundesländer zur Auflösung der Ost-Akademie auf den Weg gebracht worden war, eröffneten die Akademiepräsidenten Walter Jens (West) und Heiner Müller (Ost) mit einer von den Regierungen Berlins und Brandenburgs getragenen Vereinigung eine neue gesamtdeutsche Perspektive. Die Stichworte dieser Präsentation lauten: „Nach dem Mauerfall“, „Orientierungssuche“, „Umwandlung der Ost-Akademie“, „Vereinigung und Umwandlung der West-Akademie“, der „Politische Streit über die Vereinigung“, die „Zusammenführung der Archive“.

Theater in der Wende
Vitrinenpräsentation
Die Auseinandersetzung von Bühnenkünstlern mit der gesellschaftlichen Situation Ende der achtziger Jahre spiegelt sich in den Spielplänen der Theater deutlich wider. Die Vitrinenpräsentation „Theater in der Wende“ zeigt Szenenfotos sowie Dokumente exemplarischer Inszenierungen jener Jahre. Während der politischen Ereignisse im Herbst ’89 ergriffen Theaterleute die Initiative zu öffentlichen Diskussionen in ihren Häusern und initiierten schließlich die Demonstration am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz; hierzu werden gleichfalls Fotos und weitere Dokumente präsentiert. Die Materialien sind Teil der auf die Länder Berlin und Brandenburg bezogenen „Sammlung Theater in der Wende“ im Archiv Darstellende Kunst der Akademie der Künste.

Rolf Hochhuth: Wessis in Weimar
Vitrinenpräsentation
Skandalträchtig das Stück, skandalträchtig die Uraufführung: Rolf Hochhuths „Wessis in Weimar“geriet schon im Vorfeld durch ein Interview des Autors im manager-magazin und durch die Darstellung der Ermordung des Treuhand-Managers Detlev Rohwedder in die (Feuilleton-)Schlagzeilen. Gegen die Uraufführung am 10. Februar 1993 durch den Regisseur Einar Schleef versuchte der Autor, der in einer Voraufführung sein Stück nicht mehr wiederzuerkennen meinte, gerichtlich vorzugehen – und gab sich letztlich mit der kostenlosen Verteilung des originalen Stücktextes am Premierentag zufrieden. Die Vitrine präsentiert Beispiele der Arbeit Hochhuths: Ausschnitte aus dem Dramentext werden mit den sie auslösenden Zeitungsartikeln konfrontiert. Die Inszenierungsarbeit Schleefs wird durch Skizzen und das Szenarium dargestellt. Die Auseinandersetzung um diese ebenso gefeierte wie umstrittene Inszenierung dokumentieren die Distanzierung Hochhuths auf dem Programmzettel sowie Einar Schleefs Ansprache, als die Erben das Zitat von Brechts Loblied auf die Partei untersagten, sowie zwei Interviews mit Hochhuth bzw. Schleef.