KULTURELLE DIALOGE

Wozu Musik?

14.11.2006
Pariser Platz

Musik wird kommuniziert - und erreicht doch nur unser Gehör. Wer mitzureden versucht, scheitert. Mit dem Mitsingen allein ist es nicht getan. Entzieht sich die Musik damit dem soziologischen Zugriff? Ist sie davor sicher, eine gesellschaftliche Funktion zugewiesen zu bekommen, einem sozialen System zugeordnet zu werden, auf einen für sie typischen Habitus hin beobachtet zu werden? Der Komponist Erhard Grosskopf (Berlin) und der Soziologe Dirk Baecker (Witten/Herdecke) machen die Probe aufs Exempel. Sie erinnern an Max Weber, für den sich in der Rationalisierung der Musik zur Temperierung das Schicksal der Moderne erfüllte, und fragen danach, ob und wie sich die neue Musik soziologisch hören läßt. Das ensemble recherche spielt von Erhard Grosskopf "Lenzmusik 1" (1992) und als deutsche Erstaufführung das Streichtrio, op. 58 (2002).