BUCHPREMIERE

UWE TIMM
"Der Freund und der Fremde"

18.1.2006
Pariser Platz

Uwe Timm hat wieder ein sehr persönliches Buch geschrieben und nach „Am Beispiel meines Bruders“ sein autobiographisches Projekt fortgeführt.
Wer kennt das Bild nicht: Ein junger Mann liegt am Boden, eine Frau kniet neben ihm und hält zärtlich den blutigen Kopf des Sterbenden. Benno Ohnesorg, am 2. Juni 1967 auf der Anti-Schah-Demonstration in Berlin von einem Polizisten erschossen, wurde durch dieses Foto zu einer Ikone der 68er Bewegung. Uwe Timm war mit Ohnesorg Anfang der sechziger Jahre eng befreundet. Erst jetzt ist es ihm gelungen, über ihn zu schreiben.
Entstanden ist eine Erinnerungsskizze über einen eigenwilligen, zurückhaltenden jungen Mann, der malt und Gedichte schreibt. Zugleich ist die Erzählung das Dokument einer kurzen, intensiven Freundschaft von zwei Zwanzigjährigen, die zusammen Apollinaire, Beckett, Sartre und vor allem Camus lesen und die beide Schriftsteller werden wollen.