Durs Grünbein / Werner Spies
Die Poesie und die Bilder

Pariser Platz
7.2.2008

Mit „Strophen für übermorgen“ hat Durs Grünbein einen großen neuen Gedichtband vorgelegt. In genau hundert, teils langen Gedichten umkreist der Büchnerpreisträger von 1995 Vergangenes und Gegenwärtiges, von der Dresdner Kindheit bis zum Berlin der Gegenwart. Doch das geheime Zentrum bildet, wie schon in seinen früheren Bänden, die Moderne als Zukunft der Antike. Ausgehend von den neuen Gedichten werden Durs Grünbein und der Kunsthistoriker Werner Spies, einer der großen Kenner der malerischen Moderne, ein Gespräch über das jahrhundertealte Liebesverhältnis zwischen der Literatur und den bildenden Künsten führen. Grünbein hat in seinen Essays die bildende Kunst immer wieder zum Thema gemacht. Sein Credo lautet: Es gibt keine großen literarischen Werke ohne die Bilder, und es gibt keine großen Bilder ohne die Literatur. Künstler wie Rubens, Baudelaire, Picasso, Max Ernst oder Gerhard Richter sind die legitimen Erben eines Bilderstroms, der von der Antike her fließt. Auch Grünbeins Gedichte stellen sich in diesen großen Strom.