8.1.2004

Claudia Schmölders erhält den Heinrich-Mann-Preis 2004

Claudia Schmölders erhält den diesjährigen Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste. Die Jury, der Ingrid Karsunke, Ingomar von Kieseritzky und der Preisträger des vergangenen Jahres Wolfgang Schivelbusch angehören, hat ihr den Preis für ihr essayistisches Werk zugesprochen, "das von großer Selbständigkeit und von einer Freiheit des Geistes zeugt, die des Namensgebers des Preises würdig ist. Claudia Schmölders hat in ihren Schriften sowohl den Mut zum Abseitigen bewiesen als auch gelehrtes Wissen vermittelt. In ihrem Werk geht das soziale Bewusstsein mit einem für Skurrilitäten und ästhetische Fragen offenen Geschichtsdenken eine höchst originelle Verbindung ein", heißt es in der Begründung der Jury.

Claudia Schmölders wurde 1944 geboren, sie studierte Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie in Köln, Zürich, Berlin, New York und promovierte 1973 an der FU. Von 1975 bis 1999 arbeitete sie als Verlagslektorin und Herausgeberin und nahm Lehraufträge in Köln, Frankfurt, Hamburg und Berlin wahr. 1991 war sie Fellow an der Maison de Science de L'homme, Paris, und 1991-1992 am Wissenschaftskolleg zu Berlin mit dem Projekt "Physiognomik". 1997 habilitierte sie sich am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Humboldt Universität, wo sie seither als Privatdozentin lehrt. Neben vielen Publikationen, an denen sie als Herausgeberin und Autorin von Beiträgen mitwirkte, veröffentlichte sie 1974 die Dissertation "Simplizität. Naivität. Einfalt. Studien zur ästhetischen Terminologie in Frankreich und in Deutschland 1674-1771", 1995 "Das Vorurteil im Leibe. Eine Einführung in die Physiognomik" und 2000 "Hitlers Gesicht. Eine physiognomische Biographie".

Der Heinrich-Mann-Preis (dotiert mit 8.000 €) wird am 25. März 2004 in der Akademie der Künste durch den Präsidenten Adolf Muschg verliehen. Die Laudatio hält Wolf Lepenies.

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