5.10.2004

Deutsch-amerikanische Dialoge

Montag, 11. Oktober, 20.00 Uhr,
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten

Jefferson und Goethe - Zwei uneingelöste historische Möglichkeiten im Spiegel ihrer parallelen Biographien

Vortrag von Ekkehart Krippendorff

Dienstag, 19. Oktober 2004, 20.00 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten

The US, Germany, and Europe: Divergence of Political Cultures?

Podiumsgespräch (in englischer Sprache)
Hilton Als (The American Academy in Berlin), Jane E. Dailey (The American Academy in Berlin), Nancy Fraser ( Wissenschaftskolleg zu Berlin), Adolf Muschg (Präsident der Akademie der Künste), Ivan Nagel, Volker Schlöndorff
Moderation Ekkehart Krippendorff

Eintritt jeweils € 6,- / ermäßigt € 4,-

Auf dem Höhepunkt des Aufklärungszeitalters hatten sich die transatlantischen kulturellen Herzschläge in einem einzigartigen Gleichklang gefunden: Dem "Age of Jefferson", nach dem größten Geist der amerikanischen Revolution genannt, entspricht in Deutschland das "Goethe-Zeitalter". Beide haben ein das Politische integrierendes, aber zugleich transzendierendes Erbe hinterlassen, an dem sich die heutige amerikanische Gesellschaft und ihre Politik einerseits, die deutsche und die Ethik ihrer gewählten Vertreter andererseits messen lassen müssen. Die historische Erinnerung an diese beiden großen Repräsentanten ihrer Zeit ist keine schöngeistige Marotte, sondern ein Appell, in den damals gesetzten Maßstäben deren Herausforderungen an uns Heutige zu erkennen. Der Vortrag über "Jefferson und Goethe" gibt den Blick frei auf einen geistesgeschichtlichen Horizont, der dem aktuellen deutsch-amerikanischen Dialog eine wünschbare Perspektive anbietet.

Der Dialog – das "Zwiegespräch" – wird geführt zwischen Andersdenkenden, die einander verstehen wollen, ohne ihre eigenen Identitäten aufzugeben. Je ausgeprägter die Unterschiede, desto wichtiger, aber auch desto schwieriger wird das Verstehen. Vielen Deutschen und Europäern werden die scheinbar so vertrauten USA, die amerikanische Gesellschaft und die Politik ihrer Regierung immer schwerer verständlich. Umgekehrt scheinen sich viele Amerikaner zu fragen, warum die Europäer im Allgemeinen und die Deutschen im Besonderen der, wie sie meinen historisch bewiesenen, idealistischen Führung der USA mißtrauen. Geht es da nur um unterschiedliche Wahrnehmungen und Mißverständnisse oder um tieferliegende kulturelle Differenzen? Oder sind die jeweiligen Regierungspolitiken vielleicht gar nicht gedeckt von der Zustimmung der Regierten? Sind die amerikanischen Präsidentschaftswahlen eine Stunde der Wahrheit – oder der Unwahrheit? Drei soeben erst als akademische Gäste nach Berlin gekommene Amerikaner sprechen darüber mit drei Mitgliedern der Akademie der Künste. Ekkehart Krippendorff

Druckversion