28.2.2007

Reihe „Gespräche zu Architektur und Stadt“ in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4

Die Sektion Baukunst der Akademie der Künste hat die Reihe "Gespräche zu Architektur und Kunst" begonnen, in der aktuelle Fragestellungen aufgegriffen und diskutiert werden. Im Jahr 2007 steht dabei der öffentliche Raum der Stadt im Mittelpunkt.

Am 28. März soll unter dem Thema "Gebaute Bilder der Macht"  weniger die Vergangenheit diskutiert werden - so gegenwärtig sie gerade am Pariser Platz ist - als das, was aktuell in aller Welt entsteht. In Architektur und Städtebau wird mit einer vor wenigen Jahren noch undenkbaren Präsenz, Monumentalität und Symbolik gebaut - getragen von der Faszination, alles das realisieren zu können, was machbar ist. Aber was steht wirklich hinter den neuen Bildern?

Der 2. Mai steht unter dem Schlagwort "Monopoly". Die neue Wunderwaffe „public-privat-partnership“  wird hinterfragt. Die Struktur der Städte verändert sich, Bahnhöfe, Stadien, Schlösser und Kirchen werden kommerzialisiert,  ganze Stadtviertel verkauft. Die verarmten Städte geben damit nicht nur  Besitz aus der Hand, sondern auch die „Hoheit" die Entwicklung der Städte zu steuern. Es wird zu diskutieren sein, welche Chancen und welche Verluste daraus entstehen.

Das folgende Gespräch am 30. Mai soll die Entwicklungen im öffentlichen Raum unter sozialen Aspekten hinterfragen. "Gehe nicht über den Pariser Platz" ist der Titel des Abends. In die öffentlichen Räume der Stadt ist die Geschichte bürgerlicher Emanzipation eingeschrieben. Den Zugang zum öffentlichen Raum zu kontrollieren und einzuschränken war dabei zu allen Zeiten ein probates Mittel der Unterdrückung. Heute gibt es neue Einschränkungen. Teile der Stadt werden zu no go areas, andere medial überwacht oder real kontrolliert, die Stadt entmischt sich.

Auch am 27. Juni,  "(T)Raum und Wirklichkeit", steht der Pariser Platz für eine veränderte Realität und eine veränderte Sicht öffentlicher Räume. Das große Bierglas - über Wochen hinweg auf allen Bildschirmen -  schien ebenso real wie die dahinter liegende Fassade der Akademie. Licht, Kunst, allgegenwärtige Musik verändern die Räume. Die Grenzen zwischen realem und medialem Raum lösen sich auf, wie die Grenzen zwischen privat und öffentlich, zwischen Kunst und Kommerz.

Ausblick: Im Jahr 2008 soll - wiederum in vier Gesprächen - die Moderne in Architektur und Stadt, ihre Wertschätzung und ihre Wirkung kritisch hinterfragt werden.

Über die Gesprächsteilnehmer werden Sie rechtzeitig informiert – bitte übermitteln Sie die E-Mail-Adresse Ihres Fachredakteurs unter dem Stichwort „Architekturgespräche“ an presse@adk.de .
Weitere Informationen erhalten Sie auch über die Sektion Baukunst: Tel.: (030) 20057-1537/1538

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