26.11.2004

"Das Holocaust-Museum in Budapest"

Vortrag von István Mányi (Budapest) in der Reihe "Architektur der Erinnerung"

Dienstag, 30. November 2004, 20.00 Uhr, Eintritt frei
Veranstaltungsort: Vertretung des Saarlandes beim Bund,
In den Ministergärten 4, 10117 Berlin

Akademie der Künste und Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden zum zweiten Vortrag der Vortragsreihe "Architektur der Erinnerung" ein. Der ungarische Architekt István Mányi wird den von ihm entworfenen, im April 2004 eröffneten Neubau des Holocaust-Museums in Budapest vorstellen.

Dieses Projekt hat durch seine gestalterischen Bezüge, etwa zur Architektur von Daniel Libeskind, international starke Beachtung gefunden. Zugleich ist es das erste Museum dieser Thematik in den ostmitteleuropäischen Ländern, die nun zur Europäischen Union gehören. Die mit diesem Haus verbundene Erinnerung an den Holocaust steht jedoch in einem anderen Kontext der nationalen Gedenktraditionen Ungarns und hat daher auch für Widersprüche und Kontroversen gesorgt. Mit diesen Aspekten des Projekts wird sich der ungarische Publizist István Eörsi auseinandersetzen, den die Veranstalter als Korreferenten gewonnen haben.

Unter dem Titel "Architektur der Erinnerung" führt die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zusammen mit der Akademie der Künste bis zum 12. April 2005 eine Reihe von insgesamt neun Veranstaltungen durch. In der Vortragsreihe werden aktuelle Gestaltungen für geplante oder schon realisierte Stätten nationalsozialistischer Verbrechen, aber auch für andere aktuelle Gedenkorte in Deutschland und im Ausland von den beteiligten Architekten und Künstlern selbst vorgestellt und von kompetenten Fachleuten kommentiert. Stand in bisherigen öffentlichen Auseinandersetzungen überwiegend die Erinnerungskultur in Deutschland, den USA und Israel im Zentrum, soll in der aktuellen Vortragsreihe der Blick auch auf die zeitgenössische Gedenkkultur in den ostmittel-europäischen Ländern gelenkt werden. Gerade in den letzten Jahren sind dort interessante Projekte entstanden, die sich von der hiesigen Erinnerungsarchitektur stark unterscheiden.

Weitere Informationen zum Programm unter: www.holocaust-mahnmal.de

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