Literatur – Mitglieder

Oskar Maria Graf

Schriftsteller

Am 22. Juli 1894 in Berg a. Starnberger See geboren,
gestorben am 28. Juni 1967.
Von 1956 bis 1967 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.
Von 1964 bis 1967 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Literatur und Sprachpflege.

Archivbestand

Biographie

Kindheit als neuntes Kind eines Bäckermeisters in Berg am Starnberger See.
1906 nach Tod des Vaters Erlernen des Bäckerhandwerks und Arbeit in der Familienbäckerei.
1911 Flucht vor Misshandlungen nach München.
Anschluss an Bohème-Kreise,
Gelegenheitsarbeiten als Posthelfer, Liftboy.
1912/13 Wanderungen durch Tessin und Oberitalien gemeinsam mit dem Maler Georg Schrimpf.
Arbeit in der Künstler- und Reformer-Kolonie Monte Verità.
1914 Einzug zum Kriegsdienst.
Erste Erzählung in der Zeitschrift Die Freie Straße.
1916 wegen Befehlsverweigerung Einweisung in eine psychiatrische Klinik,
Entlassung aus dem Militärdienst.
1918/19 kurzzeitige Inhaftierungen wegen Streik und Teilnahme an revolutionären Bewegungen in München.
Ab 1920 Dramaturg am Arbeitertheater Die neue Bühne.
1927 "Wir sind Gefangene" wird zum ersten literarischen Erfolg,
freischaffender Schriftsteller.
1933 Lesereise nach Wien und Beginn des freiwilligen Exils.
Emigration nach Brünn in der Tschechoslowakei, Weiterreise nach Prag,
Kontakt zu Anna Seghers, Wieland Herzfelde und Grete Weiskopf.
1938 Flucht über die Niederlande in die USA, nach New York.
Präsident der German-American Writers Association.
1942 Gründung des Aurora-Verlag mit Wieland Herzfelde als Nachfolger des Malik-Verlages.
1957 Zuerkennung der US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

Werk

Die Revolutionäre. Gedichte. Dresden 1918
Frühzeit. Jugenderlebnisse. Berlin 1922
Bayrisches Lesebücherl. Weißblaue Kulturbilder. München 1924
Die Traumdeuter. Aus einer alten bayrischen Familienchronik. Erzählungen. Freiburg i. Br. 1924
Die Heimsuchung. Roman. Bonn 1925
Die Chronik von Flechting. Ein Dorfroman. München 1925
Finsternis. 6 Dorfgeschichten. München 1926
Wunderbare Menschen. Heitere Chronik einer Arbeiterbühne nebst meinen drolligen und traurigen Erlebnissen dortselbst. Stuttgart 1927
Wir sind Gefangene. Ein Bekenntnis aus diesem Jahrzehnt. Autobiografisches. München 1927
Bayrisches Dekameron. Erzählungen. Wien 1928
Das proletarische Schicksal. 1929
Bolwieser. Roman eines Ehemannes. München, Berlin 1931
Einer gegen alle. Roman. Berlin 1932
Der harte Handel. Ein bayrischer Bauernroman. Amsterdam 1935
Der Abgrund. Zeitroman. London 1936
Anton Sittinger. Roman. London 1937
Das Leben meiner Mutter. München 1947
Unruhe um einen Friedfertigen. Roman. New York 1947
Mitmenschen. Erzählungen. Berlin 1950
Die Eroberung der Welt. Roman einer Zukunft. München 1949
Die Flucht ins Mittelmäßige. Ein New-Yorker Roman. Frankfurt am Main 1959
An manchen Tagen. Reden, Gedanken und Zeitbetrachtungen. Frankfurt am Main 1961
Der große Bauernspiegel. Dorfgeschichten und Begebnisse von einst, gestern und jetzt. München u. a. 1962
Größtenteils schimpflich. Von Halbstarken und Leuten, welche dieselben nicht leiden können. Jugenderinnerungen. München 1962
Altmodische Gedichte eines Dutzendmenschen. 1962
Er nannte sich Banscho. Der Roman einer Gegend. Berlin, Weimar 1964

Auszeichnungen

1960 Ehrendoktor der Wayne State University of Detroit
Ehrengabe und Goldmedaille der Stadt München