20.12.2023, 12 Uhr
Neue Mitglieder der Akademie der Künste
Neue Mitglieder der Sektion Literatur der Akademie der Künste sind Annett Gröschner, Teresa Präauer, Anne Weber und Uljana Wolf. Sie wurden auf der diesjährigen Herbst-Mitgliederversammlung der Akademie der Künste am 10. und 11. November gewählt. Alle vier haben die Wahl mittlerweile angenommen. Dževad Karahasan wurde von der Sektion Literatur für die Wahl in die Akademie der Künste nominiert, er verstarb jedoch noch vor der Wahl durch das Plenum der Akademie.
Die Akademie der Künste zählt nun in ihren sechs Kunstsektionen insgesamt 417 Mitglieder.
Biografische Informationen zu den neuen Mitgliedern:
Annett Gröschner, Schriftstellerin, Kulturjournalistin, Herausgeberin, Performerin und Dozentin
1964 in Magdeburg geboren, lebt in Berlin. Studium der Germanistik in Berlin und Paris. Mitbegründerin diverser kulturjournalistischer und interdisziplinärer Projekte, Lehrtätigkeiten u. a. in Berlin, Hildesheim, Wien und Halle, 2015–2021 Gastprofessorin an der Universität der Künste Berlin und 2022 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Veröffentlichungen (Auswahl): Herzdame Knochensammler (1993), Moskauer Eis (2000), Hier beginnt die Zukunft, hier steigen wir aus (2002), Heimatkunde Berlin (2010), Walpurgistag (2011), Mit der Linie 4 um die Welt (2012), Berolinas zornige Töchter. 50 Jahre Berliner Frauenbewegung (2018), Berliner Bürger*Stuben. Palimpseste und Geschichten (2020). Auszeichnungen (Auswahl): Anna-Seghers-Preis (1989), Erwin-Strittmatter-Preis (2002), Kunstpreis Berlin (2017), Verdienstorden des Landes Berlin (2019), Großer Kunstpreis Berlin (2021), Klopstock-Preis (2021)
Dževad Karahasan, Schriftsteller, Dramaturg und Literaturwissenschaftler
1953 in Duvno geboren, am 19. Mai 2023 in Graz verstorben. Nach dem Studium der Literatur- und Theaterwissenschaft in Sarajevo und seiner Promotion an der Universität Zagreb lehrte Karahasan an der Universität für Szenische Künste in Sarajevo. 1993 verließ er die belagerte Stadt und war in der Folge Gastdozent an verschiedenen europäischen Universitäten, u. a. 2009 Siegfried-Unseld-Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Veröffentlichungen auf Deutsch (Auswahl): Tagebuch der Aussiedlung (1993), Sara und Serafina (2000), Das Buch der Gärten (2002), Der Trost des Nachthimmels (2016), Einübung ins Schweben (2023). Auszeichnungen (Auswahl): Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung (2004), Goethe-Preis der Stadt Frankfurt a. M. (2020)
Teresa Präauer, Schriftstellerin
1979 in Linz geboren, lebt in Wien. Studium der Germanistik und bildenden Kunst in Salzburg, Berlin und Wien. Veröffentlichungen (Auswahl): Für den Herrscher aus Übersee (2012), Johnny und Jean (2014), Oh Schimmi (2016), Tier werden (2018), Mädchen (2022), Kochen im falschen Jahrhundert (2023). Auszeichnungen (Auswahl): aspekte-Literaturpreis (2012), Erich-Fried-Preis (2017), Ben-Witter-Preis (2022), Bremer Literaturpreis (2024)
Anne Weber, Schriftstellerin und Übersetzerin
1964 in Offenbach am Main geboren, lebt seit 1983 in Paris. Studium der französischen Literatur und Komparatistik an der Pariser Sorbonne, anschließend Tätigkeit und Übersetzungen für verschiedene französische Verlage. Seit 1998 Veröffentlichung eigener Werke, die sie teils zunächst auf Französisch oder Deutsch schreibt und anschließend in die je andere Sprache überträgt. Veröffentlichungen (Auswahl): Ida erfindet das Schießpulver (1999), Besuch bei Zerberus (2004), Tal der Herrlichkeiten (2012), Ahnen (2015), Kirio (2017), Annette, ein Heldinnenepos (2020). Auszeichnungen (Auswahl): Kranichsteiner Literaturpreis 2010, Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis (2016), Deutscher Buchpreis (2020)
Uljana Wolf, Lyrikerin, Essayistin und Übersetzerin
1979 in Ost-Berlin geboren, lebt in Berlin. Studium der Germanistik, Anglistik und Kulturwissenschaft in Berlin und Krakau. Zunächst Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften. Erster Gedichtband 2005. Veröffentlichungen (Auswahl): kochanie ich habe brot gekauft. Gedichte. (2005), falsche freunde. Gedichte (2009), meine schönste lengevitch. Gedichte (2013), Etymologischer Gossip. Essays und Reden. (2021) muttertask. Gedichte (2023). Auszeichnungen (Auswahl): Peter-Huchel-Preis (2006), Adelbert-von-Chamisso-Preis (2016), Kunstpreis Berlin für Literatur (2019), Preis der Leipziger Buchmesse für Sachbuch/Essayistik (2022)