21.4.2021

Das Festival „Memories in Music“ zeigt neue thematische Ansätze in der zeitgenössischen Musik
Teil 1: 6. – 9. Mai 2021
Digital & Outdoor, Akademie der Künste, Hanseatenweg

Das Festival „Memories in Music“ widmet sich neuen thematischen Ansätzen in der zeitgenössischen Musik. Immer mehr Komponist*innen und Musiker*innen verarbeiten in ihren Werken Erinnerungen und Erfahrungen, Familien- oder Migrationsgeschichten, Traumata oder Konflikte, beschäftigen sich mit postkolonialer Aufarbeitung und indigenen oder marginalisierten Musiksprachen. „Memories in Music“ bietet einen breiten Einblick in eine diverse zeitgenössische Musikpraxis, die Kanons und ästhetische Normen hinterfragt und an Geschichtsschreibung, Erinnerungskultur und gesellschaftlicher Transformation mitwirkt. Das Musikprogramm führt aktuelle (Uraufführungs-)Werke mit Positionen aus den 1970er/1980er-Jahren zusammen, als Komponist*innen den zeitgenössischen Musikbegriff mit vergleichbaren Intentionen öffneten. Die beteiligten Komponist*innen und Musiker*innen sind Mitglieder der Akademie der Künste, Protagonist*innen der Berliner Szene und zahlreiche internationale Gäste. Dem ersten Festivalteil vom 6. – 9. Mai mit Symposium, audiovisuellen Installationen, Livestream-Konzert, Erstsendungen von Filmproduktionen und Audiowalks folgt im August ein zweiter Teil mit Publikumskonzerten (6. – 7.8.).
Das Festival ist Auftakt des Akademie-Programmschwerpunktes „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ mit Veranstaltungen und einer Ausstellung von Mai bis November 2021.

Symposium
„Memories in Music“ startet am 6. Mai mit dem digitalen Symposium „What does Freedom Sound Like? Curating Diversity, Part 2“, eine Kooperation mit dem europäischen Netzwerk Sounds Now, dem Ultima Festival und Field Notes / INM. In Fortführung des ersten Symposiums im September 2020 in der Akademie der Künste lädt der zweite partizipative Teil dazu ein, in einem kollektiven Reflexionsprozess Sounds of Freedom nachzuspüren und eine Erneuerung kuratorischer Ansätze in der zeitgenössischen Musik zu diskutieren.

Eröffnungskonzert, Filmproduktionen
Das Eröffnungskonzert „Leichhardt in Australien“ am 6. Mai präsentiert im Livestream Uraufführungen von Kirsten Reese und Erkki Veltheim sowie dem Ensemble Adapter; Reeses und Veltheims musikalische Recherchen zu Kolonialgeschichte und indigener Kultur sind inspiriert von den Expeditionen des brandenburgischen Naturforschers Ludwig Leichhardt in Australien im 19. Jahrhundert. An den folgenden Abenden werden jeweils Erstsendungen von Filmproduktionen als Video on Demand präsentiert: In Avant Joik begegnen sich der fast verschwundene Joik-Gesang der Samen (Katarina Barruk) und experimentelle Vokal- und Videokunst (Maja S. K. Ratkje, Matti Aikio, 7. Mai). In „Brasilien – Europa“ (8. Mai) und Naturvölker (9. Mai) geht es um Werkkonzepte zwischen indigener und kolonialer Kultur in Südamerika: Zu erleben sind ein Filmscore von Walter Smetaks Anestesia von 1971, eine neue Fassung von Thomas Kesslers Dialoge mit Smetak-Instrumenten, gespielt vom Ensemble Modern und Silvia Ocougne, sowie eine Filmfassung der Installation Naturvölker von Carlos Gutierrez mit dem bolivianischen Kammerensemble des Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos sowie Ute Wassermann und Sabine Vogel.

Parcours und Audiowalks
Neben diesem digitalen Programm eröffnet „Memories in Music“ auch Aussicht auf musikalisches Erleben vor Ort: Auf einem Parcours im nischenreichen Außenraum der Akademie der Künste am Hanseatenweg sind in zehn Positionen vielgestaltige audiovisuelle Installationen und Live-Auftritte von Musiker*innen inszeniert (7. –9. Mai, soweit es die dann geltenden Corona-Bestimmungen zulassen). Projektbezogene Radiokompositionen und Hörspiele können in jedem Fall für einen individuellen Audio-Spaziergang im Tiergarten in der Akademie über QR-Codes auf das eigene Smartphone geladen werden (6. Mai – 7. August).

Weitere Informationen, digitales Programm HIER

Programm digital

6. + 7. Mai, 11 – 18 Uhr, ZOOM
What does Freedom Sound Like? Curating Diversity, Part 2
Partizipatives Symposium. Anmeldung bis 2. Mai, Information und Dokumentation: www.sounds-now.eu

6. Mai, 20 Uhr, Livestream
Festivaleröffnung. Leichhardt in Australien Konzert mit Uraufführungen von Kirsten Reese, Erkki Veltheim. Mit Ensemble Adapter

7. Mai, ab 20 Uhr, Video on demand
Avant Joik von und mit Katarina Barruk, Maja S. K. Ratkje, Matti Aikio

8. Mai, ab 20 Uhr, Video on demand
Brasilien – Europa Werke von Walter Smetak / Marco Scarassatti, Thomas Kessler. Mit GILU, Ensemble Modern, Silvia Ocougne

9. Mai, ab 19 Uhr, Video on demand
Naturvölker von Carlos Gutierrez. Mit ECOEIN, Ute Wassermann, Sabine Vogel

9. Mai, 20 Uhr, ZOOM
Meet the Artists mit Künstler*innen des Festivals. Anmeldung bis 8. Mai: musik@adk.de


Programm vor Ort
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin

6. Mai – 7. August
Audio Walks Zum kostenfreien Download auf das eigene Smartphone

7. – 9. Mai (7. Mai, 16 – 22 Uhr, 8. + 9. Mai, 11 – 22 Uhr)
Parcours Slots von 2 Stunden sind halbstündig buchbar. € 13/7



„Memories in Music“ ist ein Projekt der Sektion Musik der Akademie der Künste, kuratiert von Julia Gerlach, Sekretär der Sektion Musik, in Zusammenarbeit mit den Akademie-Mitgliedern Samir Odeh-Tamimi und Walter Zimmermann.

Im Mai mit Matti Aikio, Katarina Barruk, Maja S. K. Ratkje, Carola Bauckholt, Karin Hellqvist, Tony Buck, Tony Elieh, Ensemble Adapter, Carlos Gutierrez/ECOEIN, Jorge Villaseca, Sharon Mercado, Thomas Kessler, Ensemble Modern, Silvia Ocougne, Kirsten Reese, Marco Scarassatti, Annette Schmucki, Ernst Surberg, Walter Smetak, Guilherme Vaz, Erkki Veltheim, Sabine Vogel, Ute Wassermann, Daniel Wilfred, Walter Zimmermann u. a.

Projektpartner „Memories in Music“: Berliner Künstlerprogramm des DAAD, Deutschlandfunk Kultur, Goethe-Institut (Beirut, La Paz, São Paulo), Irtijal Festival Beirut, Musik der Jahrhunderte, Neue Vocalsolisten, Onassis Cultural Center/Stegi Athen und Ultima Oslo Contemporary Music Festival

Medienpartner: VAN, Digital in Berlin, taz

gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds,
die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, den Berliner Senat

Das Symposium „Curating Diversity“ ist eine Kooperation von Akademie der Künste, Initiative Neue Musik Berlin, Ultima Oslo Contemporary Music Festival und dem Sounds Now Projekt. Kofinanziert durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union.


Pressekontakt im Auftrag der Akademie der Künste:
AMIONT Musik & Kultur, Dominique Schweizer
M. +49 (0)176 96572527, ds@amiont.de