24.12.2008

Akademie der Künste nimmt Abschied von Harold Pinter

Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied und den Nobelpreisträger Harold Pinter, der am Heiligabend in London verstarb.

Wir schätzen Harald Pinter, der seit 1982 der Sektion Darstellende Kunst angehörte, als einen der wichtigsten Bühnenautoren des britischen Theaters der Nachkriegszeit. Seine Stücke waren besonders in den sechziger und siebziger Jahren im Repertoire der deutschsprachigen Bühnen zu finden. „In seinen Dramen hat er den Abgrund alltäglichen Geschwätztes entschleiert und die verschlossenen Türen der Unterdrückung aufgebrochen“, verlautbarte das Nobelpreiskomitee in seiner Begründung. Hinterlassen hat Harold Pinter ein umfangreiches Werk, darunter Bühnenstücke, Sketche sowie Drehbücher für Film und Fernsehen, deren Neubesichtigung immer wieder vorgenommen wurde, wozu nicht zuletzt die hohen internationalen Ehrungen beigetragen haben.

Erst im Alter hat sich Harold Pinter öffentlich politisch engagiert und eingemischt. Vehement übte er sogar in seiner Rede anlässlich der Verleihung des Nobelpreises 2005 Kritik am Krieg der USA gegen den Irak und schalt die Invasion „als einen Banditenakt, einen Akt von unverhohlenem Staatsterrorismus der die absolute Verachtung des Prinzips von internationalem Recht demonstrierte…“.

Akademiepräsident Klaus Staeck:
"Wir verneigen uns vor einem Autor, dessen rebellischer Geist und dessen wache  internationale Aufmerksamkeit uns tief beeindruckt haben."

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