24.3.2014

Heinrich-Mann-Preis 2014 an Robert Schindel

Preisverleihung am Donnerstag, 27. März 2014, 20 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin, Plenarsaal, Eintritt frei

Begrüßung: Klaus Staeck             Dankesrede: Robert Schindel
Laudatio: Georg Stefan Troller    Lesung: Lena Stolze

Am kommenden Donnerstag erhält der Essayist, Romanautor, Lyriker und Regisseur Robert Schindel den diesjährigen Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste. Der mit 8.000 € dotierte Preis für Essayistik wird am Geburtstag von Heinrich Mann, am 27. März, im Akademie-Gebäude am Pariser Platz verliehen. Nach der Begrüßung durch Akademie-Präsident Klaus Staeck hält Georg Stefan Troller die Laudatio. Im Anschluss an die Dankesrede des Preisträgers folgt eine Lesung von Lena Stolze aus Heinrich Manns Henri Quatre

Die Jury, bestehend aus Robert Menasse, Norbert Miller und Hans-Dieter Schütt, begründete ihre Entscheidung u.a. folgendermaßen: „Mit seinem formal reichen, vielgestaltigen Werk (…) knüpft Robert Schindel dort an, wo Heinrich Mann aufhören musste: bei der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, und entwickelt daraus ein großes Orchester von Stimmen und Stimmungen, Idiosynkrasien und Traumata, Glücksmomenten und Sehnsüchten, Vergessenem und Schwelendem, und dabei gelingt ihm, was nur große Literatur vermag: dass wir Zeitgenossen uns begreifen und Spätere uns verstehen.“ 

Robert Schindel wurde am 4. April 1944 in Bad Hall bei Linz unter dem illegalen Namen Robert Soel geboren. Seine Eltern waren im September 1943 nach Österreich eingeschleust worden, um dort eine kommunistische Widerstandsgruppe aufzubauen. Im August 1944 wurden sie nach Auschwitz deportiert. Schindels Vater wurde im März 1945 in Dachau ermordet, seine Mutter überlebte Auschwitz und Ravensbrück und kehrte im Juli 1945 nach Wien zurück, wo sie ihren Sohn wiederfand. Im Jahr 1967 begann Robert Schindel das Studium der Philosophie, seit 1987 arbeitet er als freier Schriftsteller und lehrt seit 2009 am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 

Veröffentlichungen u.a.: „Ohneland. Gedichte vom Holz der Paradeiserbäume 1979-1984“ (1986), „Ein Feuerchen im Hintennach. Gedichte 1986-1991“ (1992), „Gebürtig“. Roman (1992), „Die Nacht der Harlekine“. Erzählungen (1994), „Gott schütz uns vor den guten Menschen. Jüdisches Gedächtnis – Auskunftsbüro der Angst“ (1995), „Nervös der Meridian“. Gedichte (2003), „Wundwurzel“. Gedichte (2005), „Mein mausklickendes Saeculum“. Gedichte (2008), „Man ist viel zu früh jung“. Essays und Reden (2011), „Der Kalte“. Roman (2013), alle im Suhrkamp Verlag. 

Preisträger der letzten Jahre: Robert Menasse (2013), Uwe Kolbe (2012) und Marie-Luise Scherer (2011). 

Vgl. Pressemeldung vom 14. Januar 2014 

 

 

 

Druckversion