Literatur – Mitglieder

Carl Zuckmayer

Schriftsteller, Dramaturg

Am 27. Dezember 1896 in Nackenheim/Rheinhessen geboren,
gestorben am 18. Januar 1977.
Von 1956 bis 1977 Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.

Archivbestand

Biographie

Kindheit als Sohn eines Fabrikanten in Nackenheim.
Ab 1900 in Mainz.
Als Kriegsfreiwilliger bei einem Feldartillerie-Regiment,
bis 1918 an der Westfront bei der Feldartillerie, zuletzt als Leutnant der Reserve.
Ab 1917 Veröffentlichung von Gedichte in expressionistischen Zeitschriften, zum Beispiel Die Aktion.
Bis 1920 Studium des Rechts, der Literaturgeschichte und Soziologie in Frankfurt am Main und Heidelberg.
1920 Uraufführung des ersten Dramas "Kreuzweg" wird ein Misserfolg.
Bis 1922 Lebensunterhalt als Bänkelsänger und Gelegenheitsarbeiter.
Ab 1922 am Kieler Stadttheater unter dem Intendanten Curt Elwenspoek,
geplante Aufführung der Komödie "Eunuch" von Terenz scheitert, fristlose Entlassung.
Dramaturg in München,
gemeinsam mit Bertolt Brecht am Deutschen Theater Berlin.
1930 Kinoerfolg mit "Der blaue Engel" nach dem Roman "Professor Unrat" von Heinrich Mann.
1931 größter Erfolg mit der Komödie "Der Hauptmann von Köpenick".
Ab 1933 in Henndorf am Wallersee, Mitglied im Henndorfer Kreis mit Ödön von Horvath und Stefan Zweig.
1938 Flucht nach Zürich,
Weiterreise in die USA auf Einladung der Journalistin Dorothy Thompson,
Drehbuchautor in Hollywood,
später an der von Erwin Piscator geleiteten Theaterschule der Exil-Universität der New School for Social Research.
Verfasser eines Dossiers über unter den Nationalsozialisten erfolgreiche Schauspieler, Regisseure, Verleger und Journalisten für den amerikanischen Auslandsgeheimdienst.
1946 Rückkehr nach Europa als ziviler Kulturbeauftragter des amerikanischen Kriegsministeriums, größer Nachkriegserfolg mit dem Stück "Des Teufels General".
Amerikanische Staatsbürgerschaft.
Ab 1957 in Saas-Fee im Schweizer Kanton Wallis,
1966 Schweizer Staatsbürger.
Ab 1967 enge Freundschaft mit dem evangelisch-reformierten Theologen Karl Barth.

Werk

Kreuzweg. Drama. München 1921
Der Eunuch. 1922
Der fröhliche Weinberg. Lustspiel in drei Akten. Berlin 1925
Ein Bauer aus dem Taunus und andere Geschichten. Berlin 1927
Der Baum. Gedichte. Berlin 1926
Schinderhannes. Schauspiel in vier Akten. Berlin 1927
Katharina Knie. Ein Seiltänzerstück in vier Akten. Berlin 1927
Der blaue Engel. Drehbuch 1929
Der Hauptmann von Köpenick. 1931
Die Affenhochzeit. Novelle. Berlin 1932
Salwáre oder Die Magdalena von Bozen. Roman. Berlin 1934
Ein Sommer in Österreich. Erzählung. Wien 1937
Herr über Leben und Tod. Roman. Stockholm 1938
Bellman. Schauspiel in drei Akten. Chur 1938
Des Teufels General. Drama in drei Akten. Stockholm 1945
Herbert Engelmann. Aus dem Nachlaß von Gerhart Hauptmann. Wien 1952
Die Fastnachtsbeichte. Erzählung. Frankfurt am Main 1959
Geschichten aus vierzig Jahren. Frankfurt am Main 1962
Als wär‘s ein Stück von mir. Horen der Freundschaft. Autobiographie. Frankfurt am Main 1966
Auf einem Weg im Frühling. Wiedersehen mit einer Stadt. Aus dem Stegreif erzählt. Erzählung. Salzburg 1970
Der Rattenfänger. Eine Fabel. Frankfurt am Main 1975

Auszeichnungen

1925 Kleist-Preis
1929 Georg-Büchner-Preis
1952 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main
1952 Ehrenbürger seines Geburtsortes Nackenheim
1953 Ehrenmedaille der Stadt Göttingen
1955 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
1955 Deutscher Weinkulturpreis
1957 Ehrendoktor der Universität Bonn
1960 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
1961 Ehrenbürger von Saas Fee
1962 Ehrenbürgerschaft von Mainz
1967 Ehrenbürger der Universität Heidelberg
1967 Pour le mérite für Wissenschaften und Künste
1968 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
1971 Ehrenring der Stadt Wien
1972 Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf
1975 Ring des Landes Salzburg