Bildende Kunst – Mitglieder

Daniel Friedrich Loos

Münzmedailleur

Am 15. Juni 1735 in Altenburg geboren,
gestorben am 1. Oktober 1819.
Von 1787 bis 1819 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

Biographie

Daniel Friedrich Loos lernte bei dem herzogl. Gothaischen Hofsteinschneider u. Graveur Stieler zu Altenburg das (...) Steinschneiden u. machte darin so große Fortschritte daß sein Meister eifersüchtig auf ihn wurde. Loos wandte sich deshalb nach Leipzig wo er zwar bei dem Münzgraveur Ludwig willige Aufnahme, aber auch den Egoismus seines ersten Lehrers, wiederfand. Die besseren Arbeiten, die seit seinem Dortsein aus dieser Werkstatt erschienen, ließen bald den Urheber derselben errathen; die Münzdirektion trug ihm die Stelle eines Münzstempelschneiders an Ludwigs statt an die er aber nur unter der Bedingung daß auch Ludwig beibehalten wurde, annahm. Der siebenjährige Krieg gab Veranlassung, daß die Münzanstallt in Leipzig geschlossen wurde u. Loos seinen Abschied erhielt. Er nahm sich vor nun nach der Schweitz zu gehen um sich unter Hedlingers Leitung noch mehr auszubilden, da er aber in Erfurth die unbegründete Nachricht erhielt, daß derselbe gestorben sei, beschloß er nach Engeland zu gehen, wo seine Anlage zur Mechanik ihn gute Aussichten hoffen ließ. Er wandte sich deshalb nach Göttingen um von dort aus Emphelung mit zu nehmen. Das Schicksal aber führte ihn anders; es brachte ihn nach Helmstädt, wo der Prof. Häberlein sich des jungen Fremdlings annahm, ihm zum Studium der Mathematik ermunterte u. ihn auch immatriculieren ließ. Da aber auf diesem Wege, zu einer selbständigen Existenz zu gelangen, allzuviel Zeit erforderlich war; so kehrte er, da ihm indeß bei der königl Münze zu Magedburg eine feste Anstellung angetragen ward, zu seinem ersten Fache zurück. In Magdeburg leistete er nicht allein als Münz=Graveur sehr wesentliche Dienste, sondern auch durch (...) Verbesserungen des mechanischen Münzbetriebes, so daß er als die Münzwerkstat aufgehoben u. sämtliche Beamten entlassen wurden, er allein ausgenommen ein Wartegeld bis zu einer anderen Anstellung erhielt. Er ging nach Berlin wo er 1765 die Stelle des Münz=Graveuer Ernst erhielt, die Hauptstadt bot ihm Gelegenheit genug dar sein Talent in der Mechanik in Thätigkeit zu setzen u. den Fabriken durch mechanische Vorrichtungen nützlich zu werden. Im Jahre 1782 wurde ihm als erster Medailleur bei der königl. Hauptmünze die Funktion des Hof Medailleur übertragen u. mit Beibehaltung derselben ward er 1787 zum Hof=Medailleur ernannt. Sein Dienstjubiläum fiel in das Jahr 1806 war aber erst zehn Jahr später 1816 gefeiert u. wurde mit dem Ehrenzeichen begnadiget. Er wurde 1817 von dem beschwerlichen Theil seines Amtes entbunden, es verblieb ihm aber mit einer Gehaltszulage die Aufsicht über alle in sein Fach schlagende Arbeiten. Am 7. Juni 1818 ward er mit Beibehaltung seiner Besoldung u. Vorbehalt seines Raths in Ruhestand versetzt. (II. Notiz) L. Geboren 15. Juni 1735 zu Altenburg an der Pleiße, lernte bei Stieler herzogl. Gothaischen Hofsteinschneider und Graveur und starb zu Berlin 1. October 1819. Das Verzeichnis der von ihm gefertigten Medaillen beläuft sich auf 193 Stück, worin jedoch nur die verkäuflichen Arbeiten aufgenommen wurden. Er wurde 1817 in den Ruhestand versetzt, mit Beibehaltung seines ganzen Gehalts u. mit dem Ehrenzeichen seines Königs begnadiget.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)